Der Nagelschmied

Foto: rostige Nägel

kolorierte Zeichnung: Mann in Kostüm mit großer Fahne
1834 – [Carl Heideloffs]

In der Nagelschmiede werden Nägel aller Größen und verschiedener Arten aus Metall hergestellt.


Berufsbezeichnungen

Nagelschmied, Nagler, Naler, Neilschmieder, Nelschmieder

Der Nagelschmied in anderen Sprachen

bitte hier aufklappen
Bulgarisch:
Dänisch:
Englisch:nailsmith
Esperanto:
Französisch:
Isländisch:
Italienisch:
Lateinisch:
Niederländisch:
Norwegisch:
Polnisch:
Portugiesisch:
Rumänisch:
Russisch:Ногтевой мастер
Schwedisch:
Slowakisch:
Slowenisch:
Spanisch:
Tschechisch:
Türkisch:
Ungarisch:szögkovács

Berufsfamilie: Schmied
Spezialisierungen: Weißnagelschmied, Schwarznagelschmied
verwandte Berufe:   Nadler



Der Nagler im 16. Jahrhundert

Nagelschmied

Der Nagler
„Der Nagelschmid bin ich genannt
Mach eysern Negel mit der Hand
Allerley art‘ auff meim Amboss
Kurtz vnde Land, Klein vnd auch Groß
Bühnegel, Schloßnegel‘ darzu
Faßnegl, Schuchzweck/ ich machen thu/
Halbnegel/ pfeninnegel starck
Find man bey mit/ an offnem Marck.“
1568, Amman


Der Nagelschmied im 17. Jahrhundert

Stich: Nagelschmied
1699 – [Christopher Weigel]

Der Nagler, 1921

„Auf der Grenze zwischen Grob- und Kleinschmieden steht der Nagler oder Nagelschmied, faber clavarius, auch Nel-, Neilschmieder und Naler genannt, der Nägel aller Art, bisweilen auch gröbere Haken und Ösen verfertigte und in dieser Tätigkeit auch zum Nadler wurde. In Bayern unterschied man weiße und schwarze Nagler, weil erstere ihre Ware verzinnten oder den Nägeln einen weißen oder gelben Kopf (Hut) auflöteten, während letztere den Nägeln die Eisenfarbe beließen, also dunkele oder schwarze Ware lieferten. In der Rolle der Schmiede der Jungstadt Danzig (von 1387), deren verschiedene Arten alle in einer gemeinsamen Zunft vereint waren, bestand das Meisterstück der „Buthelores“ darin, einen „Tengel“ (d.h. wohl ein gedengeltes Sichelblatt), einen Voll- und einen Plattnagel zu liefern.
Die in den Augen fallende und für den Zuschauer hübsch anzusehende Tätigkeit des Naglers hat m.M.n. viel dazu beigetragen, daß öfters Gassen besonders nach diesem Gewerke benannt worden sind, obwohl es sich nie einer sonderlich starkenBesetzung erfreut hat. So begegnen wir u.a. einer Nagelschmiedegasse in Hagenau (Elsaß) und in Wasserburg a.I., einem Nagelschmiedegang in Lübeck, der jetzt allerdings eingegangen ist und in Braunsberg einem Nagelschmitstor (1635). Zahlreicher noch sind die Naglergassen, die durch das häufige Schwanken ihres Namens in früher Zeit uns auf die enge Verwandtschaft des Nagler- und Nadlergewerbes hinweisen.“

(aus: Erwin Bolckmann: „Alte Gewerbe und Gewerbegassen“, 1921)


Die Nagelschmiede in Niedersachen, 1926

„Zu einer Nagelschmiede ist nur ein Flächenraum von etwa 10 Quadratmetern erforderlich; denn Maschine und viele Werkzeuge, wie sie in eine andere Schmiede gehören, braucht sie nicht aufzunehmen. Eine kleine Esse und hinter oder über ihr ein kleiner Blasebalg, ein Amboß mit einem hineingesteckten Schrotmeißel, ein paar Hammer und einige Zangen und Nageleisen sind ihre sämtlichen Werkzeuge.
Wer schon einmal einen Nageschmied bei seiner anstrengenden Arbeit beobachtet hat, der hat ihn sicherlich nicht beneidet.
Will er nur einigermaßen verdienen, so muß er unaufhörlich mit Händen und Füßen tätig sein. Mit der linken Hand wendet er nach jedem Schlag den Eisenstab, aus welchem er den Nagel fertigt, solange, bis die Form  durch das bestimmte Nageleisen geht. Ist das der Fall, so wird die für einen Nagel erforderliche Länge mit dem Schrotmeißel abgehauen und dann der Nagelkopf in dem Nageleisengelenke geformt.

Mit dem linken Fuße hat er unterdes eine zweite Eisenstange ‚hitze‘ gemacht. Schnell wird nun auch von dieser eine bestimmte Länge zum Nagel geformt. So geht es ohne Unterbrechung von morgens früh bis abends spät. Die angefertigten Nägel muß der Nagelschmied dann bei den verschiedenen Kunden abzusetzen versuchen.
Maschinen, die viel billiger und schöner arbeiten, haben die Fortsetzung dieses Berufes bereits unmöglich gemacht.“
(Hrsg. Ernst Bock: Alte Berufe Niedersachsens. 1926 – Text von E. Bähre-Ahlem)


Das Anfertigen Nägel

Der Schwarznagelschmied

Die hiesigen Schwarznagelschmide sind gehalten, bloß das einländische Eisen zu verarbeiten, und nur zu den Schiffsnägeln steht es ihnen frey, schwedisches Eisen zu nehmen. Die einländischen Eisenhammer schicken ihnen zu ihrer Arbeit Krauseisen, und flache Stangen, die an den Seiten ausgeschweift, und höchstens 1 1/4 Zoll breit, 1/4 Zoll dick, und 10 bis 11 Fuß lang sind. Wenn die Wahl ihnen frey steht, so nehmen sie am liebsten das weiche schwedische Eisen.

[…]

Die Ambosse der Nagelschmide sind weit kleiner, als der Schmiedeamboß der Grobschmide. Es stehen in ihrer Werkstätte Ambosse von verschiedener Größe, und die Arbeiter wechseln hiemit ab, nachdem sie starke Nägel schmieden. Die großen Ambosse sind nur etwas weniges in den Amboßstock versenkt, und stehen durch ihre eigene Schwere fest. Die kleinen haben eine Angel. An der einen Seite des Ambosses steht auf dem Amboßstock der Blockmeissel a, womit die geschmiedeten Nägel von der Stange abgehauen werden. Auf der andern Seite befindet sich der Stutzer b c, eine starke vierkantige eiserne Stange, die etwas höher, als der Amboß ist, und etwa 4 Zoll von ihm absteht. In einem vierkantigen Loche dieser Stange, das mit der Höhe des Ambosses parallel läuft, liegt das eine Ende des

Nageleisens d e, und das andere ruht auf dem Amboß. Man hält es in dem Loche des Stutzers mit einem eisernen Keile fest. Die Nageleisen der Nagelschmide sind weiter nicht von den Hufnageleisen der Grobschmide verschieden, als daß sie nur ein einziges Loch haben. Es läßt sich auch nur ein Loch anbringen, weil beyde Enden in dem Loche des Stutzers und auf dem Amboß liegen. Zu einem jeden Nagel wird ein besonderes Eisen erfordert, dessen Loch nach der Gestalt des Nagels eingerichtet ist, dem man damit einen Kopf geben will. Daher muß z. B. das Loch zu den Spieckernägeln ein Quadrat, und zu den Bretnägeln ein länglichtes Viereck seyn. Das Loch umgibt eine Krone, oder eine runde Erhöhung, welche den Kopf des Nagels etwas aushöhlet. Das Nageleisen ist zwar von Eisen, aber die Krone muß von Stahl seyn. Bey dem Schuhpinnennageleisen gleicht die Krone völlig einer halben Kugel, weil man den Kopf der Pinne mit einem Stämpel ebnet. Dem Kopfe der Bleynägel gibt man gern unter dem Kopfe kleine Zapfen, die sich beym Einschlagen des Nagels in das Bley versenken; denn es werden hiermit die bleyernen Wasserröhren zusammen genagelt. Daher hat das Bleynageleisen keine Krone, sondern an deren Stelle einen runden Kreis um das Loch, nach der Größe des Bleynagels, und in dem Kreise sind hin und wieder Vertiefungen, worin die Zapfen unter dem Kopfe entstehen. Unter diese Arten der Nageleisen lassen sich die übrigen bequem bringen. Das Loch jedes Nageleisens wird mit einem besondern

Durchschlag gebohrt. Weil das Loch unten weiter ist als oben, damit sich die Nägel aus dem Nageleisen stoßen lassen, so schlägt man erst von unten mit einem starken Durchschlag vor, und öffnet nachher das Loch mit dem Durchschlage, der zu dem Nageleisen gehört.

Die Hammer der Nagelschmide, womit sie die Nägel schmieden, haben eine runde Bahn, aber keine Finne, sondern dagegen einen kurzen, aber breiten Kopf. Die Finne würde hier überflüssig seyn. Den Vorschlaghammer, der gewöhnlich so groß, wie ein starker Handhammer ist, führt der Nagelschmid, wenn er allein kleine Nägel schmiedet, oder auch, wenn er mit einem andern gemeinschaftlich einen großen Nagel schmiedet, und zugleich das Eisen auf dem Amboß lenkt. Der andere Nagelschmid schlägt mit einem Schmiedehammer, der von eben der Art, und etwa noch einmahl so groß, als der vorige ist. Beym Schweißen und Zerhauen der großen Stäbe haben sie gleichfalls Poßekel, die etwa 20 Pfund wiegen. Bloß bey dieser Arbeit halten sie das Eisen mit Schmiedezangen.

Das Eisen zerhauen sie mit dem Schrotmeissel. An und für sich ist es nur ein starker Meißel ohne Stiel. Man spaltet aber auch wohl einen starken Stock an einem Ende von einander, und steckt den Kopf des Schrotmeißels rechtwinklich in die Spalte, doch so, daß der Kopf etwas hervorragt.

Die Kluft ist eine gewöhnliche kleine Feuerzange mit geraden Kneipen, wie man sie auf dem Feuerherd der Küche sieht. Große Nägel werden hiermit gewöhnlich in das Loch des Nageleisens gesetzt, kleine aber nur, wenn man sie in Eil auf den Schrotmeißel völlig von <100, 607> der Stange abhauet; denn gewöhnlich bleiben diese Nägel noch etwas an der Stange hangen, und man reißt die Stange mit leichter Mühe ab, wenn sich der Nagel schon in dem Nageleisen befindet.

Der Schuhpinnenstämpel, ist ein verstählter Stab, der an einem Ende a eine Vertiefung nach der Größe eines Pinnenkopfs hat, denn man ebnet hiermit die Köpfe der Pinnen. Wenn ein solcher Stämpel geschmiedet ist, so prägt der Nagelschmid die Vertiefung in den erwärmten Stab mit einem stark abgerundeten Bunzel ein. Es gehört also für jede Art der Pinnen ein besonderer Stämpel und Bunzel. Giebt man dem runden Ende des letzten gravirte Verzierungen, so drucken sich diese in der Vertiefung des Stämpels ab, und der Kopf der Pinnen wird bunt. Einige Weißnagelschmide verfertigen verzierte Pinnen dieser Art.

[…]

Der Nahme dieses Handwerkers zeigt schon an, daß er vorzüglich Nägel schmiedet, denn die übrigen Kleinigkeiten, die er noch verfertigt, als Hespen, Klinken, Riegel, Vorhänge und andere kleine Stücke, die ohne Feile bearbeitet werden können, beschäfftigen ihn nur die wenigste Zeit. Daher wird hier vorzüglich von den Nägeln die Rede seyn.

Es würde sehr mühlsam sein, große eiserne Stäbe zu einem kleinen Nagel zu verdünnen. Daher erleichtert sich der Nagelschmid die Arbeit, und zerhauet die Stangen in kleinere Stücke. Ueberdem ist es nöthig, daß das Eisen zu den Nägeln gleichfalls compacter geschweißt werde. Bey den Krauseisen würde aber beydes überflüssig seyn, und es ist jetzt nur die Rede von den flachen Stangen. Diese theilt der Nagelschmid mit dem Schrotmeissel Fig. 5993. nach der Länge in zwey gleiche Stücke, und läßt sie vorher in den Kohlen weißglühend werden. Er muß daher die Kohlen in der Esse weiter, als gewöhnlich, ausbreiten. Das ausgewärmte Eisen bringt er unter die Poßekel, und schmiedet sie nach seiner Absicht etwas dünner. Denn die Stangen, woraus die Mittelnägel geschweißt werden sollen, bleiben ziemlich in ihrer Dicke, und man zerschrotet sie auch nur in zwey gleiche kleinere Stäbe. Hingegen die Stangen zu kleinen Nägeln schmiedet man um die Hälfte dünner, und zerschrotet jede Hälfte wieder zu drey kleinen flachen Stäben, die etwa 1/2 Zoll breit sind. In beyden Fällen verfährt man beym Zerschroten so, wie die Schmide zu thun gewohnt sind. Bleibt das Eisen ziemlich in seiner Dicke, so sagt der Nagelschmid, er habe es gereckt, bey den kleinen Stäben aber, er habe es zerschrotet. Die kleinen geschrotenen Stäbe nennt er Zähne eigentlich Zaine. Alle diese Zaine werden vor dem eigentlichen Gebrauch ziemlich zu der Dicke geschmiedet, die der Nagel erhält, der daraus geschmiedet werden soll, doch bleiben sie alle flach. Man begreift leicht, daß vor dieser Bearbeitung die drey kleinen Zaine einer Hälfte völlig zerhauen werden müssen. Nach diesen Vorbereitungen kann nun der Nagelschmid zum schmieden der Nägel schreiten.

Große Nägel schmieden zwey Personen zugleich, mit dem Vorschlag- und Schmiedehammer. An einem Ende einer Stange strecken sie die vier Seiten etwas dünner aus, und bilden zugleich eine Spitze. Daher muß der Meister oder ein Gesell die kleine Stange, die er ohne Zange mit der Hand hält, so lenken, daß der Hammer jederzeit auf eine dieser Seiten schlägt. Das Augenmaß und die Uebung führen hiebey seine Hand. Glaubt er, daß der Nagel lang genug und von allen vier Seiten eben und keilförmig sey, so setzt er den Nagel nach seiner Länge auf dem Amboß ab, oder mit andern Worten zu reden, bloß das Ende des Eisens, woraus der Nagel entstehen soll, liegt auf dem Amboß, und durch die Kante des Ambosses macht er an jeder der vier Seiten einen Ansatz, oder einen kleinen Absatz, damit der Nagel nicht durch das Loch des Nageleisens falle. Der Hammer schlägt hiebey zwar größtentheils auf die Stelle des Eisens über der Kante des Ambosses, doch muß man stets darauf sehen, daß der Nagel in der Mitte nicht dicker werde, als am Kopfe. Durch die Uebung hat sich der Nagelschmid schon eine Fertigkeit erworben, nur so viel bey jedem Nagel auf dem Amboß abzusetzen, als die Länge jeder Art beträgt, und eben dies gilt auch von der Dicke. Daher kommt es, daß alle Nägel einer Art ziemlich gleich lang und dick sind. Alsdenn eilt man mit der Stange zu dem Blockmeissel a, und hauet den Nagel dergestalt ab, daß nur etwas weniges über demselben für den Kopf stehen bleibt. Der Werkmeister hält hiebey das Eisen auf den Meissel, und der Gesell oder Lehrbursch schlägt den Nagel mit dem Hammer ab. In eben dem Augenblick ergreift der erste den Nagel mit der Kluft, steckt ihn in das Loch des Nageleisens d e, und beyde geben dem Kopf vier Schläge. Hiedurch erhält er vier kleine dreyeckige Flächen, die ihm zugleich eine zugespitzte Gestalt geben. Dies ist aber nur von den mehresten Nägeln zu verstehen, denn einige <100, 610> erhalten einen runden Kopf. Mit eben der Stange, woraus der Nagel geschmiedet ist, schlägt man gegen die Spitze, und hebt ihn hierdurch aus dem Nageleisen. Alles dies geschieht in größter Eil, denn es liegen beständig 6 bis 10 Zaine in dem Feuer der Esse, die unterdessen schon weißglühend geworden sind, da man einen Nagel schmiedet, denn diese Hitze wird hierbey erfordert.

Kleine Nägel schmiedet nur ein Nagelschmid, und es ist hierbey weiter kein Unterschied, als daß er alles allein verrichten muß, daß er den Nagel etwas an den Zain beym Abschroten hangen läßt, ihn mit dem Zain in das Loch des Nageleisens steckt, und daß er bey sehr kleinen Nägeln bey einer Hitze wohl zwey Nägel schmieden kann. Mit welcher Geschwindigkeit alles dies geschehe, kann man ungefähr daraus ersehen, daß ein Arbeiter 2000 Rohrnägel in einem Tage schmiedet. Sind Eisen und Kohlen gut, so kann er diese Arbeit in 13, ist eines oder das andere aber schlecht, nur in 14 Stunden verrichten.

Die Spieckernägel, Pinnen, Schindelnägel und Bleynägel sind vierkantig, die Schloßnägel mit ihren Arten sind zugleich vierkantig und flach, die übrigen aber alle flach.

Die mehresten Nägel haben einen zugespitzten Kopf, bis auf einige Thorwegnägel, deren Kopf rund ist.

Die Güte des Nagels kann man daraus erkennen, wenn alle vier Flächen völlig eben und genau keilartig sind. Ist er im Gegentheil in der Mitte dicker, als am Kopfe, so legt er sich bey dem besten Eisen um. Die Nagelschmide nennen solche verdorbene Nägel verkröpfte Nägel.

Unter den übrigen kleinen Stücken, die von den Nagelschmiden verfertigt werden, mag eine Hespe zum Beyspiel dienen. Das Eisen wird erst zu einem Bleche ausgestreckt, und die Lappen werden mit der Finne des Hammers gebildet. Man weiß schon, daß hierbey das Augenmaß alles thun muß. Das Ende, woraus der Ring zu dem Haken gebogen werden soll, streift man auf der Schärfe des Blockmeißels, Figur 5988 a, rund, und schlägt zugleich mit dem Hammer darauf. Hierdurch wird es nur etwas gebogen, und daher muß es mit dem Hammer auf dem <100, 614> Amboß völlig rund geschlagen werden. Der Nagelschmid steckt endlich einen starken Dorn in den Ring, und bestimmt hierdurch seine Größe und seinen Umfang. Die Löcher zu den Nägeln werden mit einem spitzigen Dorn durchgeschlagen. Der Haken wird nur aus einem Stücke Eisen geschmiedet, dem man mit dem Hammer an einer Seite eine Spitze, an der andern aber einen runden Zapfen gibt. Diesen schlägt der Nagelschmid auf der Kante des Ambosses rechtwinklich um, und schmiedet zuletzt, der Dauerhaftigkeit wegen, die Kante etwas platt.

Die hiesigen Schwarznagelschmide nennen sich zwar Anker- und Nagelschmide, allein die Ankerschmide der Seestädte geben den Gesellen, die bey jenen gelernt haben, keine Arbeit, wenn sie nicht von neuem einige Zeit Lehrbursche werden, und das Ankerschmieden völlig erlernen. Die Lehrbursche der hiesigen Nagelschmide lernen 5 Jahre, wenn sie das Lehrgeld ersparen wollen, sonst aber nur 3 Jahre. Die Gesellen müssen wenigstens 3 Jahre wandern, und werden in jeder Stadt frey im Essen und Trinken unterhalten; denn die Nagelschmide haben ein geschenktes Handwerk. Zum Meisterstück verfertigen sie einen Thorwegnagel, dessen Kopf völlig kugelrund seyn muß, 1/2 Schock große, und eben so viel kleine Kammzwecken.

Nach der Pommerschen Gildeeinrichtung werden die Schwarznagelschmide mit den Schlossern, Spohrern, Büchsenmachern, Uhrmachern und Windenmachern daselbst zu einem gemeinschaftlichen Gewerke gerechnet; daher auch diese Professionisten in gemeinsamen Pflichten und Obliegenheiten, was die Haupteinrichtung ihres Zunftwesens betrifft, stehen. Da wir uns hier nun nicht auf dieses alles einlassen können, so wollen wir hier nur einige wenige Stücke, welche die Schwarznagelschmide besonders betreffen, anführen.

Das Meisterstück der Nagelschmide in Pommern, bestehet
1) in einem Nageleisen,
2) einem halben Schock grobe und ein halb Schock kleine Kammzwecken, und
3) in einem Mandel Thornägel.

Da sich hier die Kammzwecken unter den Meisterstücken befinden, die eigentlich eine Arbeit der Weißnagelschmide sind, wie wir bald zeigen werden; so hat es das Ansehen, daß beyde Arten der Nagelschmide in Pommern combiniret, und zu gleichen Arbeiten berechtiget sind.

Obgleich die Schlösser und andere Schmide keine Nägel zum öffentlichen Verkauf machen dürfen, so stehet ihnen doch frey, diejenigen Nägel zu verfertigen, welche sie zu ihrem Gebrauch und zum Anschlagen ihrer verfertigten Arbeit nöthig haben.

Dagegen wird den Kaufleuten, Krämern und Juden verstattet, solche Nägel, welche im Lande nicht gemacht werden, ingleichen die von gutem Oesemund verfertiget, und aus einländischen Städten verschrieben zu werden pflegen, und ander Eisenwerk einzuführen und zu verkaufen; alle übrigen aber müssen sie sich bey Strafe der Confiscation enthalten.

Ein Lehrjunge lernt drey Jahre, und das Lehrgeld wird mit dem Meister verglichen.

Die Gesellen wandern drey Jahre, und weil es ein geschenktes Handwerk ist, bekommen sie, wenn sie auf der Wanderschaft in eine Stadt kommen, einige Groschen zum Geschenk.

Im Anhaltischen muß der junge Meister eine große Zange, so lang, als er selbst ist, ein Nageleisen mit zwey Kronen und einen Hammer aus zwey Stücken zum Meisterstück fertig schmieden. In Zerbst kommt es auf einen großen 18pfündigen Vorhammer, auf 2 große Hespen mit geschweiftem Haken, und auf ein zweykörniges Nageleisen an; in den Seestädten auf einen Ruder= und Feuerhaken. In Nürnberg besteht das Meisterstück aus 2900 Nägeln von dreyerley Art; nähmlich 400 großen Diennägeln, um das Eisenwerk an die Stadtthore damit anzuschlagen und zu befestigen; 1000 gesenkten Stiften oder Zwecken, die oben am Kopfe rund und unter demselben viereckig sind, die Stifte selbst aber müssen alle achteckig geschmiedet seyn; und 1500 kleinen Schockernägeln, welche so leicht seyn müssen, daß sie auf dem Wasser schwimmen. Diese letztern Nägel sind die schon gedachten Kammzwecken; die 1500 müssen in einer Eyerschale auf dem Wasser schwimmen. Sie sind nur einige Linien lang. Wir werden ihrer bey dem Weißnagelschmide nochmahls gedenken.

(Johann Georg Krünitz: Oeconomischen Encyclopädie, 1773-1858)


Der Weißnagelschmied

Er darf gleichfalls nur das hiesige Eisen derarbeiten. Bloß die Schusterzwecken werden aus zähem schwedischen Eisen geschmiedet. Ueberdem gebraucht er noch folgende Materialien. 1) Essig und 2) Kupferwasser (d. i. Eisenvitriol) beitzt von den kleinen Nägeln, die er 3) mit englischem Zinn und 4) Unschlitt verzinnen will, den Hammerschlag ab. 5) Mit Leinöhl gibt er einer Art der kleinen Nägel eine schwarze Farbe.

Die Handgriffe bey den Nagelschmiden sind im Grunde betrachtet einerley, und daher muß sich der Weißnagelschmid mit eben den Werkzeugen seine Arbeit erleichtern, als der Schwarznagelschmid. Die Werkzeuge des ersten sind nur etwas kleiner, weil er größtentheils kleine Nägel schmiedet.

Seine Esse steht in der Mitte der Werkstätte, und ist an drey Seiten offen, damit alle Arbeiter neben dem Feuer an ihrem Amboß sitzen, und bequem das erwärmte Eisen aus den Kohlen ziehen können.

Vor ihren kleinen Ambossen arbeiten sie sitzend. In dem Loche des Stutzers ist unter dem Nageleisen eine Feder f g durch einen Keil befestigt, die bis unter das Loch des Nageleisens reicht. Es ist ein dünnes schmahles Blech aus einer Mischung von Stahl und Eisen. Die Spitze des Nagels, dem man in dem Nageleisen einen Kopf geben will, reicht bis auf diese Feder, und der Nagelschmid darf nur etwas weniges unter dies Blech schlagen, so stößt es durch seine Federkraft den Nagel aus dem Loche des Nageleisens. Die Feder muß also genau von dem Loche des Nageleisens so weit abstehen, als die Länge des Nagels beträgt.

Dem Weißnagelschmid steht frey, alle Nägel zu verfertigen, die bey dem vorigen genannt worden sind. Außerdem sind aber noch einige Arten zu bemerken, die bloß von dem Weißnagelschmid geschmiedet werden. Diese dürfen also nur noch angeführt werden, denn die Handgriffe beym Schmieden sind bereits bey dem Schwarznagelschmid angezeigt worden.

[…]

„Insbesondere unterscheiden sich die Weißnagelschmide von den Schwarznagelschmiden durch die weißen oder verzinnten Nägel. Es sind Pinnen von verschiedener Größe, und ihr Kopf wird auch auf eben die Art mit einem Stempel gerundet, wie bey den Schusterpinnen von dem Schwarznagelschmide. Die größten heissen 1) Buckelpinnen. Es werden hiemit die Blasebälge beschlagen, und daher sind einige größer, als die andern. Auf diese folgen nach der Größe 2) die halben und ganzen Kreuznägel, zum Beschlagen der Kutschen und Coffres, 3) Stollnägel zum Beschlagen der Sattel. Einige verzinnt man, andre erhalten im Leinöhl eine schwarze Farbe. 4) Den Spießnägeln geben die Gürtler einen messingenen Kopf. 5) Die Sargnägel, zu dem verzinnten Beschlag eines Sarges, sind die kleinsten.

Es muß also noch das Nöthige von dem Verzinnen und Schwärzen der Nägel, und von der Verfertigung des messingenen Kopfs gesagt werden.

1) Die Nägel, welche man verzinnen will, muß man, wie das Eisenblech, erst beitzen und hiedurch von dem Hammerschlag reinigen. Die Nagelschmide nehmen hiezu Kupferwasser und Essig. Zu 1000 Stück Nägeln schütten sie in einen Topf für 3 Pf. Weinessig und für 6 Pf. Kupferwasser, und lassen es beym Feuer heiß werden. Werden die Nägel hernach in dem Topf einige Zeit geschüttelt, so geht alle Unreinigkeit ab. Man läßt sie trocken werden, macht zu 1000 Nägeln 8 Loth englisches Zinn, und halb so viel Unschlitt in einem eisernen Topf flüssig, schüttet die Nägel in den Topf, und bedeckt ihn mit einer eisernen Stürze, die ein kleines Loch hat. In diesem Zustande bleiben sie so lange in glühenden Kohlen stehen, bis aus dem Topf ein brauner Rauch steigt, denn dies ist das Zeichen, daß die Nägel bereits verzinnt sind. Während dieser Zeit müssen sie in dem Topf gleichfalls zuweilen geschüttelt werden, daß sie nicht zusammen kleben, und wenn sie nach dem genannten Zeichen von dem Feuer abgenommen werden, so muß man diese Arbeit eine halbe Stunde fortsetzen. Das Zinn verzehrt sich völlig, der Ueberrest des Talgs kann aber bey einer neuen Verzinnung wieder gebraucht werden. Endlich legt man sie in Holzlauge, und schüttelt sie hernach mit eichenen Sägespähnen in einem Sack. Dies nimmt die Fettigkeit des Talgs ab.“
2) Bloß den Stollnägeln gibt der Nagelschmid zuweilen mit Leinöhl eine schwarze Farbe. Das Leinöhl wird gleichfalls mit den Nägeln in einen eisernen Topf geschüttet, zugedeckt, und an das Feuer gesetzt. Das Leinöhl muß abdampfen, und alsdenn werden die Nägel noch einige Zeit in dem Topf geschüttelt. Zuweilen geben die Nagelschmide auch den starken Köpfen der Thorwegnägel einen schwarzen Anstrich. Sie bestreichen den Kopf mit Leinöhl, und halten ihn über glühende Kohlen, bis das Leinöhl trocken ist.

3) Die Nagelschmide verfertigen zwar nicht den messingenen Kopf der Pinnen, sondern die Gürtler; es verdient indessen doch hier bemerkt zu werden, damit das Wichtigste von diesen kleinen Nägeln beysammen stehe. Ein Gürtler, der diese Arbeit verfertigen will, muß sich hierzu ei<100, 621>nen Windofen der Knaufmacher mit seiner blechernen Stürze anschaffen. Daher kommt es, daß sich nur wenige Gürtler hiermit abgeben. Die messingenen Köpfe werden mit dem Aushauer aus Rollenblech, wie die Knopfplatten, ausgestochen, und wenn sie versilbert werden sollen, so wird vorher die ganze Messingtafel auf die gewöhnliche Art versilbert. Der Gürtler macht sie auch, wie die Knopfplatten, in einer Anke rund, und wenn sie ein Muster erhalten sollen, so bringt er sie in eine gravirte Stanze. Wenn sie ihre gewöhnliche Gestalt in der Anke und Stanze erhalten haben, so legt man sie, wie die Knaufmacher die gelötheten Knöpfe, in die Löcher der Stürze auf den Windofen, und läßt sie heiß werden. Der Gürtler hat schon vorher Salmiak in Wasser aufgelöset, und in eine kleine gedrechselte Kanne, mit einer dünnen Röhre, gegossen. Mit diesem Gefäß kann er leicht in jeden messingenen Nadelknopf einen Tropfen Salmiakwasser träufeln, den die Hitze sogleich in einen weißen Bodensatz verwandelt. Neben dem Ofen steht in einem Tiegel flüssiges Zinn, und hierein taucht der Gürtler den eisernen Kopf des Nagels mit der rechten Hand, und setzt ihn auf den Salmiak in den messingenen Kopf. Mit der linken Hand kühlt er sogleich das Zinn vermittelst eines Pinsels mit kaltem Wasser ab. Der Salmiak befördert hierbey bekanntermaßen die Vereinigung der Metalle.

Der erste Weißnagelschmid ließ sich höchstens vor 80 Jahren in Berlin nieder. Die Schwarznagelschmide brachten es damahls dahin, daß die Weißnagelschmide jedesmahl nur einen Lehrburschen in die Lehre nehmen durften. In andern Städten, z. B. in Halle, geben es im Gegentheil die Weißnagelschmide nicht zu, daß sich ein Schwarznagelschmid setzet. Kurz beyde Arten der Nagelschmide hegen gegen einander einen Professionshaß. Die Lehrbursche der Weißnagelschmide erlernen insgemein dieses Handwerk in 5 Jahren unentgeltlich. Ein Lehrgeld kann diese Zeit bis auf 3 Jahre verkürzen. Die Gesellen wandern gewöhnlich 3 Jahre. Man reicht einem ankommenden Gesellen auf der Herberge freyen Unterhalt, und wenn er in einer Stadt keine Arbeit findet, so muß ihm jeder Gesell in den Werkstätten überdem noch 6 Pf. zum Geschenk geben. Ihr Meisterstück besteht aus 2 Schock zwölfzölligen Nägeln, 2 1/2 Schock runden und flachen Thorwegnägeln, und 1500 Wasserschwimmern.

Nach Herrn Halle‘ s Angabe besteht das Meisterstück der hiesigen Weißnagelschmide hingegen in ganz kleinen Nägeln, ein ganzes oder halbes Tausend, welche auf dem Wasser schwimmen müssen; nebst einem Thornagel mit rundem, großen gestampften Kopfe, eines Fingers lang; und dann einem ellbogenlangen, breiten, viereckigen Nagel von gemeinem Kopfe.

(Johann Georg Krünitz: Oeconomischen Encyclopädie, 1773-1858)

Werkzeuge und Geräte

kleine Esse mit Blasebalg (wurde mitunter von einem abgerichteten Hund bewegt, der im Tretrad laufen musste)
Nagelstock
kleiner Amboss
Docke (Stappe)
Nageleisen: weist mehrere Löcher auf, durch die das Metall getrieben wird
Hammer
Zange
Schrotmeißel


Abb. Werkzeuge des Nagelschmieds
1761 – [Johann Samuel Hallens]

a Das Nageleisen, worinnen b der Nagel mit einer erhabnen Krone stekkt. In dieser Krone wird der Kopf auf den Nagel mit dem Hammer umgeschlagen oder gestampft. Darunter, neben dem Ambosse, heist der eiserne Stift Lüster, an dem man den Nagel von unten wieder aus seiner Krone heraus stöst, und weil er noch heis ist, auf die Erde fallen läst. c ist der Schmiedeambos. d ist der Blokkmeissel, darauf ein Nagel vom übrigen Eisen abgebrochen wird. e ist der Schmiedehammer zum Nagelschmieden. f die Nagelkluft. g der Schrotmeissel. h eben dergleichen, eine Stange Eisen zu Nägeln der Länge nach zu zerspalten. i der gemeine Nagelhammer von fünfviertel Pfunde, den Nagel zu schmieden.


Produkte der Nagelschmiede

  • Abssatzzwecken: Die langen Absatzzwecken, womit die Schuster den Absatz eines Schuhes befestigen, sind rund und haben einen hohen vierkantigen Kopf. Ihre ganze Länge beträgt etwa 3 Zoll. Bis auf den Kopf werden sie völlig, wie die Zwecken geschmiedet. Für diesen läßt man beim Abhauen des Nagels ein ziemliches Stück Eisen stehen, und schlägt es in dem Nageleisen oben platt. Dann wird der Kopf auf dem Amboss mit dem Hammer vierkantig geschmiedet, und erneut in dem Nageleisen oben niedergeschlagen. Damit die Zange des Schusters diese Zwecken besser halten kann, macht man am Kopf an der Seite zwei Ringe oder Einschnitte. Der Nagelschmied klopft sie kalt mit einem Meissel und feilt sie anschließend aus.
  • Bandnägel (auch Schiennägel): zum Anschlagen der Schienen um Kutschenräder. Werden vom Kutschenbauer benötigt.
  • Blasebalgnägel (Buckelpinnen): Werden zum Befestigen des Leders am Holzgestellt benötigt.
  • Blattennägel
  • Bleinägel
  • Brettnägel (halbe und ganze): Werden von den Zimmerleuten benötigt. Damit werden u.a. die Dielen befestigt.
  • Dachdeckernägel
  • Decknägel
  • Deichselnägel (auch Fuhrnägel): Werden vom Kutschenbauer verwendet.
  • Diennägel:
  • doppelte Nägel:
  • eiserne Nägel: Werden in vielen Handwerksbereichen benötigt.
  • Eisnägel:
  • Englische Nägel:
  • Falschnägel:
  • Fassnägel: Werden vom Böttcher benötigt.
  • Fensternägel:
  • Forstennägel:
  • Fringnägel:
  • Fuhrnägel (auch Deichselnägel): Werden vom Kutschenbauer verwendet.
  • gesenkte Stifte: Werden vom Gürtler eingesetzt.
  • goldene Nägel: Werden von Buchbindern zum Anschlagen von Schildern und Schlösser an den Büchern und von den Futteralmachern zum Beschlagen von Uhrengehäusen, Futterale und Dosen und ähnlichem benötigt.
  • Halbnägel: Werden vom Tischler benötigt
  • Hängenägel: bei den Bergwerken, starke, eiserne Nägel, der durch das Loch der Zapfen und Stangeneisen in dem Geschlitze der starken Schwinge, die zu beiden Seiten mit ihren Wangeneisen verwahrt ist, gesteckt werden, und so das Bläuel- und Stangeneisen zusammen halten.
  • Hausnägel
  • Hebenägel
  • hohe Nägel
  • Holznägel
  • Hufnägel: Werden zum Beschlagen der Pferde mit Hufeisen von den Hufschmieden benötigt.
  • Kreuznägel: Werden von den Maurern benötigt.
  • kupferne Nägel: Werden vorallem von Kesselmachern und Kuferschmieden benutzt
  • Kürassnägel: Werden von den Plattner benötigt.
  • Lavettennägel: für große Geschütze und Gestelle zum Böllern
  • Leistennägel: Werden vom Tischler und Sattler benötigt
  • messinge Nägel: Werden u.a.von Sattler, Riemern, Tapezier und Täschner benutzt.
  • Nietnägel: sind stabiler als Schlossnägel und haben einen breiteren Kopf als diese. Sie werden u.a. von den Schlossern verwendet.
  • Pfennignägel: werden nach Preis verkauft
  • Plattnägel
  • Rad(e)nägel
  • Rohrnägel
  • Rosennägel: Werden vom Sattler benötigt.
  • Sargnägel: sind kleine, verzinnte Nägel, die vom Sargbauer zum Anbringen der Verschläge am Sarg verwendet werden.
  • Sattlernägel: für die Arbeit der Sattler.
  • Schiefernägel: Werden vom Tüncher verwendet.
  • Schiennägel (auch Bandnagel): Man gebraucht sie zum Anschlagen der eisernen Schienen und Bänder, die um Wagen-, Kutschen-, und Chaisenräder gelegt werden.
  • Schiffsnägel: Werden von den Sattlern benutzt.
  • Schlossnägel (ganze und halbe): Diese benötigen die Schlosser für ihre Arbeit.
  • Schneckennägel
  • Schockernnägel: Werden vom Kartetschenmacher und Futteralmacher verwendet.
  • Schocknägel: werden nach Anzahl verkauft
  • Schuhnägel (Schusterpinnen): Werden vom Schuhmacher, Schuster und Stiefelmacher benötigt.
  • Schusterzwecken: Die runden Schusterzwecken, womit der Schuster das ausgespannte Leder auf dem Leisten befestigt, können nur aus schwedischem Eisen geschmiedet werden, weil sie dauerhaft gut sein müssen. Durch das beständige Umdrehen des Zains beim Schmieden wird die Zwecke unter dem Hammer rund, und den platten Kopf gibt man ihr in einem Nageleisen ohne Krone. Aus dem Loch des Nageleisens wird sie sofort in ein Gefäß mit kaltem Wasser gestoßen und dadurch abgehärtet. Die wenigsten Nagelschmiede können diese Zwecken verfertigen, denn die runden Nägel werden gewöhnlich durch die Zeugschmiede geschmiedet.
  • silberne Nägel: Werden von Buchbindern zum Anschlagen von Schildern und Schlösser an den Büchern und von den Futteralmachern zum Beschlagen von Uhrengehäusen, Futterale und Dosen und ähnlichem benötigt.
  • Sparrennägel
  • Speichernägel
  • Spießnägel
  • Stollnägel: werden von den Sattlern zum Beschlagen der Sättel benutzt.
  • Tischlernägel
  • Vollnägel

Patente für Nägel


Sprüche und Redewendungen

  • etwas an den Nagel hängen (Bedeutung: etwas aufgeben/verlassen)
  • jemandem den Nagel niederklopfen (Bedeutung: jemanden demütigen)
  • einen hohen Nagel tragen (hochnäsig sein)