Die Schreiner

marokkanischer Schreiner in seiner Werkstatt

Schreiner, ebenso oft als Tischler bekannt, stellen schon seit dem 14.Jh. feine Holzarbeiten wie Kisten, Schatullen, Truhen und Boxen her. Jedoch auch Möbelstücke, Särge, Treppen und Türen. Früher waren sie sind in einer Zunft organisiert.

Der verbreitetste Beruf der Holzbranche ist der Schreinerberuf. Die vielseitige Verwendbarkeit des Holzes in der Herstellung von Wohn- und Einrichtungsgegenständen und im Ausbau und Verkleiden neu erstellter Wohnungen ist der Grund dafür, dass man eine gewisse Spezialisierung innerhalb der Schreinerberufe geschaffen hat. Geht es beim Bauschreiner mehr um das Anbringen von Fenstern und Türen, um das Einbauen von Fensterbrüstungen, Heizkörperverkleidungen, Wandschränken und ähnlichem, so stehen beim Möbelschreiner im Vordergrund das Anfertigen von Möbeln und Kleinmöbeln, das Fournieren, Beizen, Polieren usw.
Bei allen Schreinerberufen muss gelernt werden, das Holz mit den verschiedensten Werkzeugen und Maschinen zu bearbeiten, Holzverbindungen auszuführen, Verglasungen anzubringen und Beschläge zu montieren. In erster Linie braucht es für den Umgang mit Holz eine ausgesprochene Handgeschicklichkeit und ein gutes Materialgefühl. Praktisch-technisches Verständnis, die Fähigkeit zum Beobachten und zum räumlichen Vorstellen sind ebenso wichtig wie eine gewisse rechnerische Begabung. Lehrzeit in Industrie und Handwerk 3 Jahre.

(W. Leber / B. Burges: Der junge Mann vor der Berufswahl. Stuttgart, 1966)


Berufsbezeichnungen

Schreiner, Schreinerin, Kistner, Kistenmacher, Truhenmacher, Schatilger, Kistler, Schreinwerker, Schattilier, schryner (veraltet), Tischmacher, Tischer, schriner (veraltet), schnitcher (veraltet), Tischeler

Spezialisierungen: Kunsttischler, Bautischler, Möbeltischler, Dorfschreiner, Lumpenschreiner, Sargschreiner

verwandte Berufe: Drechsler, Zimmermann

Schreiner in anderen Sprachen

bosn.: stolar
dän.: tømrer
engl.: carpenter, cabinetmaker, joiner
engl. umgspr.: chippie
fin.: puuseppä
franz.: menuisier
griech.: ξυλουργός
isl.: smiður
ital.: falegname
kroat.: stolar
norw.: snekker
poln.: stolarz
port.: carpinteiro, marceneiro
russ.: столяр
schwed.: snickare
slow.: stolár
türk.: marangoz
ung.: asztalos


Zunftzeichen der Schreiner

altes Zunftzeichen: Zirkel, Säge, Hobel

Werkzeuge der Schreiner

Bohrer: Drill, Leierbohrer
Feile
Hammer
Hobel:  Falzhobel, Nuthobel, Profilhobel, Schlichthobel, Schrupphobel
Hobelbank, Raubank
Winkelmaß, Anschlagwinkel, Gehrungswinkel
Schreinereisen (=Schreinermeißel),
Stemmeisen
Sägen: Fuchsschwanz, Bandsäge, Furniersäge, Spaltsäge, Spannsäge, Lochsäge, Stichsäge
Schraubstock, Schraubzwinge
Schmiege
Leimknecht
Beitel
Zange
Zollstock


Produkte der Schreiner

  • Betten
  • Fenster
  • Kisten
  • Möbel
  • Särge
  • Schatullen
  • Tische
  • Treppen
  • Truhen
  • Türen
  • Vertäfelung von Innenräumen

Arbeitsorte der Schreiner

Schreinerei, Schreinerwerkstatt, Tischlerei, Tischlerwerkstatt


Sonstiges

Tischler Goldmedaille
Goldmedaille

Redewendungen und Spruchweisheiten

  • dem läuft der Schreiner mit dem Zollstock nach (wenn jemand nicht mehr lange zu leben hat)
  • Von der Wiege bis zum Grab muss der Menschen einen Schreiner haben.
  • Der Schreiner muss überall den Hobel führen.
  • Des Schreiners Familie isst an einem wackeligen Tische.
  • Wer ein Schreiner werden will, muss auch harte Bretter bohren lernen.

Lehrfilm

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von archive.org zu laden.

Inhalt laden


heiliger Schutzpatron der Schreiner

Joseph