Die Sargmacher

Sargmacher und Sargmacherin

alte Textanzeige eines Sargmagazins
1894, Breslau

„Sargmacher, eine Benennung des Tischlers, welcher die Särge macht;
besondere Sargmacher die sich allein mit diesem Zweige beschäftigen, giebt es nicht.“

(aus: Johann Georg Krünitz: Oeconomische Encyclopädie oder Allgemeines System der Land, Haus und StaatsWirthschaft in alphabetischer Ordnung. 1824)

Heutzutage werdenn Särge industriell gefertigt.


Berufsbezeichnungen

Sargmacher, Sargmacherin, Sargbauer, Sargschreiner, Sargtischler

Sargmacher in anderen Sprachen

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Afrikaans:Kismaker
Albanisch:krijues arkivol
Arabisch:صانعة القهوة
Baskisch:Hilkutxagilea
Bosnisch:Proizvođač kovčega
Bulgarisch:Производител на ковчези
Chinesisch:棺材機
Dänisch:Kistemager
Englisch:coffin maker
Esperanto:Ĉerkproduktanto
Estnisch:Kirstu valmistaja
Finnisch:Arkun valmistaja
Französisch:franbriquant de cercueil
Griechisch:φέρετρο
Irisch:Déantóir cónra
Isländisch:Kistusmiður
Italienisch:creatore di bara
Japanisch:棺桶メーカー
Katalanisch:fabricant de taüts
Korsisch:Cuccagna
Kroatisch:Izrađivač lijesa
Latein:Coffin factorem
Lettisch:Zārku veidotājs
Litauisch:Karsto kūrėjas
Niederländisch:Grafkistbouwer, Doodskist maker
Norwegisch:Kistemaker
Polnisch:Producent trumien
Portugiesisch:Fabricante de caixão
Rumänisch:Producător de sicrie
Russisch:Гробница
Schwedisch:Kistmakare
Serbisch:Произвођач ковчега
Slowakisch:Výrobca rakiev
Slowenisch:Izdelovalec krste
Spanisch:Fabricante de ataúdes
Tschechisch:Výrobce rakví
Türkisch:Mezarcı
Ukrainisch:Трунарник
Ungarisch:koporsó készítő
Walisisch:Gwneuthurwr arch
Zulu:Umenzi wamabhokisi

Berufsfamilie:  Holzhandwerk
verwandte Berufe: Tischler, Kistenmacher, Bestatter

Anzeige eines Sargmachers
1897, Thorn

Werkzeuge und Zubehör

Schreinerwerkzeug, Sargnagel, Beschläge

Sargnägel und Sargschrauben

Sargnägel, beim Nagelschmidt, kleine mit verzinnsten runden Köpfen versehene Nägel, womit der verzinnte Beschlag eines Sarges aufgenagelt und befestiget wird, Es sind nur ganz kleine Pinnen, mit einem mit dem Stempel gerundeten Kopf, welcher verzinne wird.

(aus: Johann Georg Krünitz: Oeconomische Encyclopädie oder Allgemeines System der Land, Haus und StaatsWirthschaft in alphabetischer Ordnung. 1824)


Särge

aus Holz, Weidengeflecht, Metall, Pappe – als schlichter Kasten bis hin zu kunstvollen Bestattungstruhen, für Arme und Reiche, zur Einäscherung, zur Aufbahrung mit sich halböffnendem Deckel, koscher,
für Menschen und Tiere


Sarg – eine Definition vom Anfang des 19.Jh.

ein Kasten, ein längliches viereckigtes Behältniß; eine im Hochdeutschen veraltete Bedeutung. In einigen Oberdeutschen Gegenden wird noch eine Cisterne ein Sarg oder Regensarg genannt. Bei dem Dasypodius heißt ein steinerner Wassertrog‚ am Brunnen, der Sarch, und Faust nennt in der Frankenberger Chronik bei dem Frisch, ein viereckigtes gemauertes Behältniß in dem Boden eines Weinskellers, den Wein aufzufangen, wenn etwa ein Faß springen sollte, einen Sarg. Wir brauchen es 2) nur noch in engerer Bedeutung, denjenigen Kasten zu bezeichnen, worin man einen todten Körper zu begraben pflegt und der in einigen Gegenden auch die Todtenruhe, Todtenlade genannt wird, ehesmals auch Leichkahr hieß. Ein hölzerner, zinnerner, steinerner Sarg. Die Leichen in den Sarg legen. Schon die Alten bedienten sich der Särge zur Beerdigung ihrer Todten und die Benennung soll entweder vom Griechischen Sagyam (?), ein Korb, oder Behälniß von Stricken geflochten, in welches man etwas legt, ober von Gogos (?), welches ganz die Bedeutung des deutschen Wortes hat, herkommen. Die Särge der Alten bestanden aus Holz, Stein, besonders Marmor, und anderen Materien. Bei den Römern hießen sie Behältniß der Todten Sarcophagus, Sarkophag, welches eigentlich ein Grab von einem Stein war, der bei Affus in Mysien gebrochen wurde, und der die Eigenschaft besessen haben soll, daß ein todter Körper in dem aus ihm gehauenen Behältniß innerhalb vierzig Tagen ganz verzehrt ward; daher sollen diese Behältnisse auch den Namen κρέας, das Fleisch, und eγώ, ich verzehre erhalten haben. In der Folge nannte man einen jeden Sarg Sarcophagus, worin eine Leiche lag, er mochte nun aus Holz oder aus einer andern Materie bestehen. So bezeichneten auch die Römer mit dem Namen Sandapila einen Sarg, in der Gestalt eines Kastens, jedoch ohne Deckel und aus wenigen Brettern bestehend, worin die armen Leute zu Grabe und auch die hingerichteten Gladiatoren vom Kampfplatze fortgetragen wurden. Diejenigen Todten, welche sie darin wegtrugen, wurden Sandapilones oder Sandapilarii genannt; man verbrannte auch wohl dergleichen Särge zugleich mit dem todten Körper, wenn nämlich eine Leiche von einiger Bedeutung darin fortgetragen ward.
[…]
Unsere heutigen Särge werden von Eichen-, Buchen- und Tannenholz, glatt und mit Leisten, oder auch gekehlt verfertiget. Die Bretter zu eichenen Särgen, welche gekehlt werden sollen, sind zwei Zoll dick, sieben Fuß lang, und nach Verhältniß zwischen zwei oder drei Fuß breit. Gemeiniglich wird folgende Verzierung zu dem Sarge genommen. Da, wie bekannt, der Kasten lang und schmal, und am Kopfende breiter, als am Fußende ist, so läuft er auch vom Kopfe zu den Füßen von beiden Seiten schräg zu; man theilt daher das Kopfende in fünf gleiche Theile, und giebt bem Fußende davon drei Fünftheile, Nach dieser Einteilung werden auch die Seiten verjüngt, und man giebt der Unterseite am Kopfe vierzehn bis fünfzehn Zoll, dem Fuße aber eilf bis zwölf Zoll, Nachdem die Bretter gehörig zugeschnitten, wird das Seitenholz mit dem groben Hobel bestoßen, und mit Hohlkehlen und Stäben mit den verschiedenen Kehlhobeln ausgekehlt verziere. Man paßt den Untertheil zusammen und vernagelt ihn mit eisernen Nägeln, welche mit hölzernen Pflöcken oder Kitt bedeckt werden. Hierauf wird er abgerichtet, der abgekehlte Boden aufgenagelt, welcher Boden um 1 1/4 Zoll an dem Fußgesimse hervorragt; er wird mit einer vernagelten Leiste umzogen. Diese Leiste stellt gleichsam sein Postamentgesimse vor. Jetzt wird das Kopf- und Fußende aufgepaßt, und mit hölzernen Zapfen in der Postamentenleiste befestiget. Gemeiniglich legt man diese schräg, um dadurch dem Sarge ein gutes Ansehen zu geben. Hierauf wird die Vorseite, welche vorher nach Verhältniß der Breite abgerichtet und ausgekehlt worden, nach der Länge der Schrägheit zugeschnitten und nach der Vorschrift der Göhrung aufgepaßt. Die abgekehlte Platte geht ringsherum 1/4 Zoll vor; man nagelt sie auf, und verdeckt die Nägel mit Kitt oder Holz. Zuletzt bestäubt man ihn mit seiner pulverisirter, gelber Erde oder gelbem Ocker, welche Farbe überall gleichmäßig eingerieben werden muß, bestreicht ihn überall mit Wachs und bohnet ihn, oder man überstreicht den Sarg vorher mit einer gelben Farbe (gelber Erde oder gelbem Ocker), die vorher in Wasser, oder, wenn sie dauerhafter seyn sol, mit Leinöl abgerieben worden, und wenn solche völlig trocken ist, so zieht man einen Terpentinfirniß über, Bei ber schwarzen Farbe, der beliebtesten Sargfarbe, nimmt man Kienruß, der vorher mit Branntewein oder mit Urin abgerieben, oder vielmehr abgelöscht worden, oder auch in Wasser oder mit Leinöl abgeriebenes Frankfurter Schwarz oder Fichtenschwarz, Eifenbeinschwarz, Reben, Schwarz., und zieht dann einen guten Terpentinfirniß über. Soll der Sarg beschlagen werden, so erhält es der Schlosser, der es an den Seiten und an dem Kopfz ende mit eisernen, verzierten Schilden, woran Handgriffe von gleicher Art sind, beschlägt. Oefters werden auch oben auf dem Deckel, oder auch am Kopf-und Fußende, von Zinn, oder auch von getriebenem und verziertem Eisenbleche, oder auch von Messing, Schilde und Tafeln angebracht, worauf die Wappen und eine kurze historische Nachricht von dem Verstorbenen sich befinden, Die glatten Särge werden eben so gemacht, und bekommen zur Verzierung statt der Auskehlung an allen Ecken Leisten, oder, wenn es nur ein schlechter Sarg ist, auch wohlgar keine Leisten, und werden, wie die ausgekehlten, schwarz und gelb angestrichen. Prachtsärge werden auch wohl mit Sammet und reichen Zeugen überzogen, mit Tressen, Franzen und anderen Einfassungen verziert, und erhalten unterhalb runde Füße. Auch benutzt man den Marmor und andere Steine zu Särgen, welche vom Bildhauer ausgehauen werden, oder auch gegossene von Bley, Kupfer, Erz, in welche dann der Prachtsarg gesetzt wird. Da man früher besonders Eichenholz zu den Särgen anwendete, und dieses bei dem zunehmenden Mangel, besonders in manchen Gegenden, wo viele Eichenwälder ausgehauen werden, und nicht wieder für zweckmäßige Anpflanzung dieser Holzart gesorgt wird, so thut Jemand in dem Hannoverschen Magazin den Vorschlag, ber Unentbehrlichkeit des Eichenholzes es jedem Patrioten zur Pflicht zu machen, so viel an ihm läge, die Verschwendung desselben zu verhindern, und dadurch die landesväterlichen Absichten zu befördern.

‚Keine Verwendung des Eichenholzes, sagt der mit v. W. unterzeichnete Patriot, scheint unnützer zu seyn, als die zu Särgen, besonders solcher, welche in die Erde vergraben werden (denn bei denen, die ohne Ueberkleidung mit Sammet und anderen Zeugen, in Gewölben aufgestellt: werden, spricht doch Etwas dafür), weil die Eiteikeit der Leichenbesorger gemeiniglich nur einige Stunden dadurch gewinne. Das Buchenholz ist aller Orten im Lande verhältnißmäßig wohlfeiler, als Eichenholz, nimmt, wenn die gesägten Bretter nur windtrocken sind, eine gelbe Beitze und Wachspolitur an, und dauert in der Erde viel länger, als Eichenholz; daher fen es rathsam, daß mehrere Menschenfreunde, auch ohne höheren Befehl, für sich den Entschluß faßten, bei Todesfällen in ihren Häusern sich eines andern, als Buchenholzes zu bedienen. Das Beispiel würde, befonders von oben herab, in wenigen Generationen einen wichtigen Nutzen bringen.‘

Im Preusischen wird zu Särgen größtentheils das Tannenholz benußt, und das Eichenholz nur zu Prachtsärgen angewendet; auch ist von Seiten der Regierung eine Verordnung, wegen des Gebrauches der Tannendielen zu Särgen, unter dem 11ten August 1795 erlassen worden. Dieses Edikt lautet:

‚Es erfordert die Wohlfahrt der Unterthanen im Fürstenthum Minden und in den Grafschaften Ravensberg, Tecklenburg und Lingen, das in diesen Provinzen befindliche Eichenholz auf das möglichste zu schonen und den Gebrauch desselben nur auf die nothwendigsten und den Unterthanen nützlichsten Gegenstände einzuschränken. In diefer Hinsicht hat Seine Königl. Majestät von Preußen sc. beschlossen, den Verbrauch der eichenen Dielen zu den Särgen ganz und ohne allen Unterschied der Stände um desto mehr abzuschaffen, da die eichenen Särge den Todten ohne allen Nutzen sind, tannene und buchene Dielen in der Erde die nämliche, wenigstend hinreichende Dauer haben und aus solchen ebenfalls zierliche und äußerlich schöne Särge gemacht werden können, Allein Höchstdieselben wollen sich indeß statt der dieserhalb zu erlassenen Strafbefehle, aus Landesväterlicher Liebe zuvor der Empfehlung und des Rathes bedienen, und hierdurch Dero Unterthanen erinnern, zum Besten ihrer selbst und der Nachkommen, die Särge mit eichenen Dielen ganz abzuschaffen, und werden ed Se. Königl. Majestät gern sehen, wenn der vornehme Stand den geringeren hierbei mit einem guten Beispiele vorgehen wird. Damit aber diejenigen, welche diese Anmahnung nicht achten und durch ihre Eitelkeit sowohl den Nachkommen schaden, als ihre Zeitgenossen zur Nachahmung verleiten, doch dagegen auch etwas zum allgemeinen Besten zu thun verpflichtet werden, so wird, hierburch festgesetzt, daß jeder, er sei weß Standes er wolle, für einen Sarg von eichenen Dielen, welcher zwei Monat nach dieser publicirten Verordnung genommen wird, eine Abgabe von zehn ThaIern halb für die Armen an die Kirche des Orts, und bald an die Forst-Pflanz-Casse entrichten soll. Seine Königl, Majestät erwarten, daß auf diese Art in sehr kurzer Zeit ihre Landesväterliche Absicht erfüllt werden wird, sollte sich aber nach Verlauf eines Jahres das Gegentheil finden, so werden Allerhöchst dieselben alsdann durch angemessene Straf-Befehle, ihren, zur Beförderung des allgemeinen Bestens aller Einwohner der Provinz abzweckenden Willen, zur allergehorsamsten Befolgung zu bringen wissen.‘

Wegen des großen Holzverbrauchs zu Särgen hat man schon öfter in Vorschlag gebracht, solche ganz abzuschaffen und die Todten, in Leinewand geschlagen, in einem Gemeindesarge bis zur Gruft zu tragen ober zu fahren, dann die Leiche herauszunehmen, und sie, bloß in Leinewand gehüllt, in die Gruft zu senken; allein alle diese Vorschläge sind ohne Erfolg geblieben, wahrscheinlich weil man sich des Gedankens nicht erwehren kann, die lieben Angehörigen so ohne allen Schutz in der kalten Erde zu wissen; auch die Vorschläge, die Todten, wie bei den Griechenund Römern, zu verbrennen, dann die Asche zu sammeln und sie in Urnen aufzubewahren, fanden kein Gehör, weil man diese Verfahrungsart nicht nur, für grausam, sondern auch für unchristlich hielt; und so ist denn der alte Gebrauch auch ferner noch geblieben, und wird auch wohl so bald keinem anderen Platz machen, da die Großen dem Volke mit keinem Beispiele vorangehen. Da die Industrie sich im gegenwärtigen Jahrhunderte auch bei den Deutschen sehr geregt hat, so findet man auch bei ihnen in großen Städten Sargmagazine, so daß man bei einem Todesfall nicht mehr nöthig hat, einen Sarg bei dem Tischler zu bestellen, sondern ihn gleich fertig, von allen Größen, nach dem Maaße, in einem dergleichen Magazine, von Tannen-, Eichen- oder Buchenholz, gekehlt und glatt, kaufen kann. Hierbei wird es mir erlaubt seyn, folgende drollige Anzeige anzuführen. Ein Sargmacher in einer der vornehmsten nördlichen Städte Englands pries seine Waare durch Anschlag-Zettel an, und schloß mit folgender Empfehlung der Waare:
‚Der künftige Eigenthümer werde indem Holze keinen Fehler finden, und die Arbeit bis zum jüngsten Tage ausdauern‘.


[…]

Sarg (bleyerner), ein Sarg, welcher aus Bley gegossen woden.
(Einsatzsarg), ein Sarg von Holz, Bley ic., welcher nur ganz einfach‚ ohne alle Verzierung gemacht, und in den Paradesarg gestellt wird, […]
(Holzsarg), hözerner Sarg,
(Prachtsarg) Paradesarg, ein Sarg, welcher nicht nur mit vielen äußeren Verzierungen, als Schnitzwerken werfen, Sammet, goldenen und silbernen Troddeln oder Franzen geschmückt, sondern auch im innere, mit Sammet oder Seide ausgeschlagen worden, und worin gewöhnlich Fürsten und andere Große und Reiche dem Volke nach ihrem Hintritte en parade ausgestellt werden; der Hingeschiedene wird in einen sogenannten Einsatzsarg gelegt, und dieser dann in den Paradesarg gestellt.
(Steinsarg), Särge, welche aus Stein gehauen werden, und die besonders bei den Alten im Gebrauch waren.“

(aus: Johann Georg Krünitz: Oeconomische Encyclopädie oder Allgemeines System der Land, Haus und StaatsWirthschaft in alphabetischer Ordnung. 1824)


Sargmacher in China

„Das zum Sarge nötige Holz, sechs nur geschnittene Bretter (bez. auch zehn Bretter) kauft der Hausherr direkt vom Holzhändler.
Die Frage des Begräbnisses und alles damit zusammenhängende ist für den Chinesen schon bei Lebzeiten eine der wichtigsten Sorgen. Schon in jungen Jahren, z. B. im 40. Jahre, beginnt er damit, Geld für sein Begräbnis zu sparen; so ist ersichtlich, welche wichtige Rolle die Sarginacherei spielt. Da das Holz vom Hausherrn nach seinem Geschmack in seinem Hause weiter verarbeitet wird, geht es von Hand zu Hand, bearbeitet von ganz verschiedenen Lohnvverkern, Der eigentliche Sargmacher ist Tischler, ein Lohnwerker, der nur Särge herstellt. Der gehobelte Sarg wird am Kopfbrett mit dem Namen des Sargbesitzers und mit symbolischen Figuren beschnitzt, mit Lack bemalt und mit Blumen verziert, sodann mit bronzenen Griffen versehen. Der Schnitzer, oft aus der Familie des Tischlers, kommt nach dessen Arbeit auch ins Haus, den Sarg weiter zu bearbeiten. Er ist nicht Spezialist für Sargschnitzereien. Die Schnitzer werden engagiert nach ihren früheren Arbeiten, die der Besteller gesehen hat. Es ist klar, dass dadurch, dass der Schnitzer das Motiv selbständig macht, die Arbeiten sehr konventionell werden. Dasselbe gilt vom Maler, der unter denselben Bedingungen arbeitet; er ist gewöhnlich ein selbständiger Arbeiter, der mit dem Tischler nichts zu tun hat. Endlich werden die vom Handwerker gekauften Bronzegriffe vom Sargtischler befestigt. Die Fertigstellung eines Sarges dauert ein halbes Jahr wegen des langsamen Trocknens des Lacks; die Lohnwerker arbeiten insgesamt nur 15 Tage.“

(Quelle: Die gewerblichen Betriebsformen der Stadt Ningpo. von Dr. Nyok-Ching Tsur. Erschienen in der Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft

altes Glasdia
China

Sprüche und Redewendungen

  • Der eine macht den Sarg und den andern legt man hinein.
  • Man muss den Sarg nicht eher bestellen, bis der Tod erfolgt ist.
  • Der Sarg ist des Menschen letztes Kleid.
  • Zwischen Sarg und Wiege ist nur eine Stiege.
  • Sich selbst den Sarg bestellen
  • Einen leeren Sarg begraben.
  • Der Sarg zeigt, wie lang einer im Leben gewesen.
  • Was nützt mir ein kostbarer Sarg, wenn ich todt bin.
  • Ein hölzerner Sarg ist besser als ein goldener Galgen.
  • Als der Sarg fertig war, starb der Schreiner.
  • Der Sarg ist der Wiege Bruder.
  • Die Särge wechseln.

alte Rechnung
1898, UK

Bücher und Filme

  • Alexander Puschkin: Der Sargmacher. Roman
  • Friedrich Munding: Der Sargmacher. Erzählung
  • Arno Strobl: Der Sarg. Psychothriller, 2013
  • Roman Voosen: Schneewittchensarg. Krimi, 2019
  • Stewart Macbride: Der Garten des Sargmachers. Thriller, 2021
  • Cornell Woolrich/Fredric Brown: Eilaufträge für den Sargmacher. Krimi, 1974
  • Matilda Woods: The Boy, The Bird & the Coffin maker. Kinderbuch, 2018
  • Hans Rudi Wäscher: Falk. Der schlaue Sargmacher. Comic, 1960
  • El Cisco: Wenn der Sargmacher lächelt. Film/Italo-Western, 1966