Der Hammerschmied arbeitet am Hammerwerk, das teils als Eisenhammer, Kipphammer, Schwanzhammer oder Fallhammer bezeichnet wird.
Bis zur endgültigen Industrialisierung produzierten Hammerschmiede an großen Hämmern Eisenrohlinge als sog. Halbzeug. Zur Weiterverarbeitung des Roheisens bis hin zu fertigen Gebrauchsgütern dien(t)en spezielle, kleinere Hämmer.
Ab dem 13. Jahrhundert war ein Eisenhammer in der Regel die Vereinigung einer Schmelzhütte und einer Weiterverarbeitungsstätte, weshalb sie auch als Hammerhütte bezeichnet wurde. Neben einem Rennofen zur Gewinnung des Roheisens diente der Schmiedeofen zum Ausschmieden unter dem großen, wasserbetriebenen Hammer. Deshalb hatten diese Werkstätten charakteristischerweise immer mehr als nur einen Schornstein.
Berufsbezeichnungen
Hammerschmied, Fallhammerschmied, Eisenhammerschmied – (veraltet) Hamerschmid(t), Zainschmied
in anderen Sprachen
Bulgarisch: | чук kовач |
Dänisch: | smedhammer |
Englisch: | blacksmith |
Esperanto: | forĝisto martelo |
Estnisch: | sepp haamer |
Finnisch: | seppä vasara |
Französisch: | forgeron marteau |
Griechisch: | σφυρί σιδήρου |
Irisch: | casúr gabha |
Isländisch: | járnsmiður hamar |
Italienisch: | fabbro martello |
Latein: | malleator |
Niederländisch: | smid hamer |
Norwegisch: | smedhammer |
Polnisch: | kowal młotkowy |
Portugiesisch: | ferreiro martelo |
Rumänisch: | ciocan de fierărie |
Russisch: | молотобоец |
Schwedisch: | hammarsmed |
Slowakisch: | kováčske kladivo |
Slowenisch: | kladivo kovač |
Spanisch: | herrero |
Tschechisch: | kovářské kladivo |
Türkisch: | demirci çekiç |
Ungarisch: | hámoros, kapakovács |
Berufsfamilie: Schmiede
verwandte Berufe: Hufschmied, Ankerschmied, Sensenschmied
Nachdem man vorher das Erz nur durch Muskelkraft in Hütten (meist an Berghängen) in der Nähe von Eisenerzlagern verarbeitet hatte, wurden ab der Wende vom 13. zum 14. Jahrhundert mit der Einführung der durch Wasserkraft betriebenen Schmiedehämmer zunehmend Hammerwerke an Flüssen und Bächen gegründet. Geographisch waren diese Eisenhämmer aber nicht nur vom Vorhandensein der Wasserkraft abhängig; es mussten natürlich auch Eisenerzvorkommen in der näheren Umgebung und ausreichend Wald zur Gewinnung großer Mengen von Holzkohle vorhanden sein.
Im 19. Jahrhundert wurde die Hammerwerke dann teilweise auch schon mittels Dampfkraft betrieben. Im 20. Jahrhundert kamen Elektrizität und Hydraulik hinzu, was im Rahmen der allgemeinen Industrialisierung zu moderneren Anlagenkonstruktionen in der Metallgewinnung und -verarbeitung führte.
Der Hammerschmied bei der Arbeit
Ausbildung
„Der Hammerschmied arbeitet […] an Eisenhämmern und an Pressen. Daneben muss er auch die grundlegenden Arbeitstechniken beherrschen, die beim Schmieden auf dem Amboss vorkommen: das Strecken und Stauchen, Biegen und Lochen, aber auch mit dem Feilen, Meiseln, Sägen, Anreissen, Bohren und Gewindeschneiden als grundlegenden mechanischen Arbeiten hat er vertraut zu sein.
Ein gesunder und kräftig gebauter Körper, praktische Veranlagung und entschlossenes, tatkräftiges Zupacken sind auch für diesen Beruf erforderlich.“
[aus: W. Leber / B. Burges: Der junge Mann vor der Berufswahl. Stuttgart, 1966]
Zunftzeichen und Stadtwappen
Es gibt auch heute noch Ortschaften oder Ortsteile, die nach Hammerschmieden benannt sind, die dort im Laufe der Zeit existiert haben – wie z.B. Lauchhammer.
Und es gibt Orte, in denen die Bedeutsamkeit der Eisenhämmer Niederschlag in ihren Stadtwappen fa

Die älteste, bis heute betriebene Hammerschmiede Europas befindet sich übrigens in Burghausen in Oberbayern an der Grenze zu Österreich; sie wurde 1465 gegründet.
Der Hammerschmied-Eid
- Ihr sollet geloben, und zu Gott einen Eid schwören, daß ihr keinem Hammermeister in kein Gleit gehen, sein Arbeit verbieten, noch erniederlegen, uhme auch sonst mit keinem Schaden, wider das Recht, betrangen, darzu aufs keines Hammerschmids, noch Jemands anders Ersuchen, Bitten, Schreiben, Gebott, noch Verbott mit der Arbeit nicht seyren.
- Und mit keinem ausgetrettnen Hammerschmid kein Gemeinschaft haben, denselben mit keiner Sachen fördern, noch helfen wollet in keine Weiß, sondern, was ihr zu fordern, oder zu ihme zu sprechen habt, euch an freundlichen Rechten, als vor begriffen ist, laut dieser Ordnung begnügen zu lassen.
- Daß ihr auch euer Hammerwerks-Arbeit, bey einigen Hammermeister, es seye in- oder ausser Lands, welcher der Einigung nicht geschworen, nicht würken, noch treiben.
- Und daß ihr euch, ihr seyet denn Niemand mit Schulden verpflichtet, oder ihr wollet eich der Hammerwerks-Arbeit gar verzeyhen, auf einiges Hammermeisters Ersuchen nicht widern, ihm an eins ausgetrettnen oder kranken Schmidmenschen statt, Nothhelfers Weis zu arbeiten, und euch an dem grbäuchigen Lohn begnügen lassen, und darüber weiters nichts begehren wollet.
- Ihr sollet auch schwören, daß ihr alle Sambstag an einem langen Span, was die Wochen hindurch an allerhand Eisen geschmidet worden, anschneiden, und solchen dem Hammermeister, Verwalter oder Hüttenkapfer übergeben.
- Und endlich mit dem Stempfel, des euch anvertrauten Landmark, keinen Vortheil oder Eigennutzigkeit gebrauchen wollen, getreulich und ohn Gefährde.
Welcher hierüber erfahren, und beweisen wurde, daß er diser Artikel einen oder mehr verbrochen, und übergangen hätte; der solle als ein meineydiger Landzwinger, oder desseben Helfer bestraft werden.
[Johann Georg von Lori: Sammlung des baierischen Bergrechts. München, 1764]