Der Pfannenschmied gehört zu den sogenannten Kaltschmieden und war früher der Spezialist für das Herstellen von Eisenpfannen in allen gewünschten Größenordnungen.
„Sieht man sich in der Werktstatt des Pfannenschmiedes um,
so erblickt man zunächst in deren Mitte einen schweren,
hohen Holzblock und auf diesem […] den Amboß.
An den Wänden hängen allerlei Hammer, die alle halbkugelförmig sind,
und dazu noch vielerlei Meißel, Feilen usw.
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Aus einer großen Eisenblechplatte schneidet oder meißelt der Schmied zunächst eine Scheibe,
deren Rand auf dem Amboß durch kräftige Hammerschläge nach und nach umgeleget oder gefalzt wird.
Zuletzt wird dann der Griff gehämmert und angenietet.
Nachdem die rauhen Ränder glatt gefeilt sind, ist die Pfanne fertig.
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Der Pfannenschmied arbeit kalt, daß heißt, er glüht sein Eisen nicht in einer Esse. Hin und wieder wird auch eine durchgebrannte Pfanne geschickt, die der Meister wieder in Ordnung bringen muss. Wie billig ist heute dagegen die Fabrikware, und wer gibt wohl heute noch Pfannen zum Flicken! Für das Geld würde man sicherlich schon eine schöne neue bekommen!“
.(Hrsg. Ernst Bock: Alte Berufe Niedersachsens. 1926)
Der Pfannen-Schmied
Wer will zwischen Sünden einen Reinen finden?
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Pflicht, flieht unkeuscher AugenFlamen!
Trift Lust und Freyheit da zusamen:
So steht die Pfanne bey der Glut.
Wird nun nicht bald das Feur zerissen,
so macht es russig das Gewisserte,
und Sünden strudlend Herz u. Mut.
mindestens seit dem Mittelalter in Klöstern Ordensbrüder als Pfannenschmiede gab, welche hammergeschmiedete Eisenpfannen anfertigten und folglich selbige auch in Gebrauch waren.
Berufsbezeichnungen der Pfannenschmiede
pastellator und faber pastellarum (lat.)
Der Pfannenschmied.
Unter den Schmieden, die vielerlei Gerät erzeugten,
ist auch der Pfannenschmied zu nennen.
Er machte Pfannen aller Art, war aber ganz besonders heimisch
und angesehen in Gegenden,
wo man das Salz gewann.
Hier fertigte er, kurz Pfänner gerufen,
die Pfannen zum Sieden des Salzes.
Die Pfannenschmiedstraße besteht noch in Kolberg,
benannt nach den Pfannenmachern,
die für die dortige Saline arbeiteten.
Die gleichnamige Gasse in Nürnberg ist wohl
auf Pfannenschmiede ganz allgemein zurückzuführen,
während „die Pfännerhöfe“ in Halle an der Saale nach den Salzpfännern heißt.
(Tengelmann-Sammelbild. Wahrhafftige und Eigentliche beschreibung von den Ständen, Zünften und Handwercken um 1575.)
Der Pfannenschmied (pansmyd), pastellator oder faber pastellarum, machte Pfannen aller Art, war aber besonders heimisch und angesehen in Gegenden der Salzgewinnung, als Verfertiger der Pfannen zum Sieden des Salzes, bisweilen kurz Pfänner genannt. Eine Pfannenschmiedstraße besteht noch in Kolberg, so benannt nach den Pfannenmachern für die dortige Saline. Die gleichnamige Gasse in Nürnberg ist wohl auf Pfannenschmiede im Allgemeinen zurückzuführen, während die Pfännerhöfe in Halle a.S. nach den dortigen Salzpfännern heißt.
(aus: Erwin Volkmann: Alte Gewerbe und Gewerbegassen. Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1921)
Verschiedene Formen von Eisenpfannen
1 – Bratfanne mit Schnabelstiel
2 – Bratfanne mit Hakenstiel
3 – Bratfanne mit extra hohem Rand und Holzgriffsziel
4 – kleines Butterschmelz- und Zwiebelpfännchen
5 – Bratfanne mit zwei Griffen
6 – längliche Fischbratpfanne mit zwei Griffen
7 – Schmor- und Dampfnudelpfanne/-topf mit hohem Rand und zwei Griffen
8 – Pfanne mit rundem Boden (Eisen-WOK) und zwei Griffen
9 – Pfanne mit rundem Boden (Eisen-WOK) und Holzgriffstiel
Bis heute gelten aus einem Stück geschmiedete Eisenpfannen ob ihrer hervorragenden Brateigenschaften unter Profiköchen und Kennern als unübertroffen. Das natürliche Element Eisen besitzt eine sehr gute Wärmeleitfähigkeit – was unter’m Strich einen geringerer Energieverbrauch zeitigt – und eine hohe Widerstandsfähig gegen mechanische Beanspruchung, was sogar Schneiden das Bratgutes in der Pfanne ohne Schäden ermöglicht. Außerdem sind sie für alle Herdarten (auch Elektro/Ceran und Induktion) geeignet, sowie im Ofen, auf dem Grill oder am offenen Feuer verwendbar.
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Sehr wichtig ist das sogenannte Einbrennen bevor eine Eisenpfanne zum Braten von Fleisch oder Gemüse zur Nutzung kommt. Durch das dabei verwendetes Speiseöl entsteht eine Fett-Kohle-Patina als Versiegelung, die gleichzeitig als natürliche Antihaftbeschichtung wirkt. So behandelt hat man einen sehr lange haltbaren ‚Küchenhelfer‘.