Der Goldschmied ist ein Feinschmied und verarbeitet im wesentlichen Gold; aber auch Silber, Kupfer und Platin.
In Kombination mit Edelsteinen, Perlen etc. verfertigt er Zierrat und Schmuck.
Nach der Bearbeitung von Kupfer
ist die Goldschmiedekunst
das zweitälteste Metallhandwerk.
In Europa stammen die frühesten Zeugnisse aus dem 5. Jahrtausend v. Chr.
– gefunden in einem Gräberfeld nahe des Warnasees im heutigen Bulgarien.
Liebig-Sammelbild – um 1900
Berufsbezeichnungen
Goldschmied und Goldschmiedin – (veraltet) Goldschmid, Goldschmidt, Goltarbeiter
in anderen Sprachen
Arabisch: | جولدسميث |
Bulgarisch: | златар |
Dänisch: | guldsmed |
Englisch: | goldsmith |
Esperanto: | oraĵisto |
Finnisch: | kultaseppä |
Französisch: | orfèvre |
Isländisch: | gullsmiður |
Italienisch: | orafo, orefice |
Lateinisch: | aurifex, aurarius, aurifaber |
Niederländisch: | goudsmid |
Norwegisch: | gullsmed |
Polnisch: | złotnik |
Portugiesisch: | ourives |
Rumänisch: | aurar, orfevru |
Russisch: | златокузнец |
Schwedisch: | guldsmed |
Slowakisch: | zlatník |
Slowenisch: | goldšmid |
Spanisch: | orfebre |
Tschechisch: | zlatník |
Türkisch: | kuyumcu |
Ungarisch: | aranyműves |
Spezialisierungen: Blattgoldschläger, …, …
verwandte Berufe: Juwelier, Kupferschmied, Silberschmied, Vergolder
Zunftzeichen
Anzeige
Goldschmiede bei der Arbeit
Was ein Goldschmied so alles tut
Je nach Werkstück und Erfordernissen bedient sich ein Goldschmied einem überaus breiten Repertoire an Techniken, die teilweise schon sehr alt, manche aber auch relativ jung sind. Ohne ins Detail zu gehen, hier nur eine Aufzählung:
• biegen • drahtflechten • emaillieren • feilen • gießen • granulieren • gravieren • hämmern • kleben • löten • mattieren • nieten • polieren • prägen • pressen • punzieren • sägen • schleifen • schmieden • schweißen • sticheln • tauschieren • treiben • zeichnen • ziehen • ziselieren •
Edle Schmuckstücke erhalten nach Fertigstellung eine innwändige, rück- oder unterseitige Stempelung, welche die Echtheit des verwendeten Materials garantiert.
Arbeitsmittel & Werkzeuge
Zirkel, Dreikantnadel, Stichel, Graveurkissen, Hammer, Brettbürste, Lotschale, Lötzange, Pinsel
Ausbildung
Früher besuchte man zum Erlernen dieses edlen Handwerks eine Goldschmiedeschule.
Dies & das
• Von eines Goldschmiedes Hoffart
Ein Goldschmiedegesell von kleiner Gestalt kam vor eines Meisters Gaden (der sich einbildete, etwas mehr wie ein junger zu wissen, weshalb er oft andere verachtete) und begehrte Arbeit. Der Meister lugte zum Laden hinaus, sah hin und her Spottes halber und fragte, wo der Gesell wäre. Der Junge sagte: „Ich bin’s.“ Der Meister sagte: „Kannst du auch reißen und entwerfen?“ Der andere sagte ja. Der Meister gab ihm einen Schieferstein, darauf sollte er eine Laute reißen. Der Junge riß eine ansehnliche Laute. „ja,“ sprach der Meister, „sie hat keine Saiten.“ Der Junge zeichnete auch Saiten darauf. Der Meister sprach, sie klingen nicht. „Ei,“ sagte der Junge, „führwahr, ich hab den Klang vergessen, langt nur den Stein, ich will sie klingen machen.“ Da er ihm den Stein wieder in die Hand gab, merkte er den Spott und schlug dem Meister den Stein mit der Laute an den Kopf, daß die Trümmer von den Saiten in den Laden fielen und sprach: „Wie nun? Ich mein‘, sie klingen?“ und ging davon. Also hatte der Spötter seinen Lohn.
aus ‚Alte Handwerkerschwänke‘ – Leipzig
• Redewendung
»Der Goldschmied kennt das Gold, auch wenn es unter Messing liegt.«