Seit dem 17.Jh. fertigt der Blechschmied u.a. Dachrinnen und Regenrohre und bringt sie an den Gebäuden an. Vorher stellte er auch Laternen, Blechflaschen, Wasserkessel, Eimer, Dosen, Reiben und Trichter her. Unzählige Bezeichnungen tauchen für den Blechschmied auf.
Berufsbezeichnungen
Blechschmied, Blechschmiedin, Bauklempner, Blechmacher, Blechner, Blechschläger, Blechschlosser, Blechschuster, Flaschner, Klampferer, Klempner, Metallner, Spengler, Stürzner, Verzinner, Zinngießer
ugspr.: Blechschnibbel (rheinländisch), Pottengießer (pfälzisch), Pfannenflicker, Blechmops, Kannenflicker
in anderen Sprachen
Albanisch: | kallajxhi |
Bulgarisch: | … |
Dänisch: | … |
Englisch: | tinsmith, tinman, tinner |
Esperanto: | ladisto |
Finnisch: | … |
Französisch: | ferblantier |
Griechisch: | … |
Isländisch: | … |
Italienisch: | … |
Kroatisch: | limar |
Niederländisch: | … |
Norwegisch: | … |
Polnisch: | blacharz |
Portugiesisch: | … |
Rumänisch: | tinichigiu |
Russisch: | … |
Schwedisch: | plåtis, plåtslagare |
Slowakisch: | … |
Slowenisch: | … |
Spanisch: | … |
Tschechisch: | … |
Türkisch: | … |
Ungarisch: | … |
Berufsfamilie: Schmied
Spezialisierungen: …, …, …
verwandte Berufe: Flaschner, Heizungsbauer, Sanitärtechniker
Zunftwappen der Blechschmiede
“Ein Spengel ist eine kleine Spange, ihr Verfertiger heißt der Spengler oder Klempner oder Blechschmied. Der geharnischte Landsknecht hält in der Linken einen Harnisch, in der Rechten ein von den Spengler hergestelltes Räuchergefäß.”
(Sammelbild Nr. 25, Serie 1: Aurelia Zigarettenfabrik Dresden: Deutsche Zunftwappen. Die Adelszeichen deutscher Arbeit.)
„Ursprünglich den Nüschlern, Nestlern und deren gewerblicher Sippe aufs engste verwandt war der Spängler (Spengler, mhd. spengelaere), lat. ebenfalls fibularius, laminarius genannt, der Blechler oder Blechschmied, der zunächst allerlei feine zierliche Dinge aus Messing- oder (verzinntem) Weißblech arbeitete, vor allem die Spange, von der das Handwerk den Namen erhielt. Da die Spange (ahd. spanga) eine Klammer des Gewandes (ndl. klamp, engl. clamp) darstellte, die in bayrisch-österreichischer Mundart ‘Klampner’, in kärtnischer ‘Klampfer’ hieß, so entstand daraus die Bezeichnung Klampferer und nhd. Klempner. Nach dem verarbeiteten Stoff bezw. nach seinen Erzeugnissen erhielt das vielseitige Gewerk je nach den Gegenden noch verschiedene Namen z.B. in Schwaben: Blechler oder Flaschner, in Oberschlesien, Wetterau: Blechner, Blechschmied, in der Schweiz: Stürzner (von den Blechstürzen oder Topfdeckeln); in vielen Teilen Süddeutschlands ist Spengler allein gebräuchlich, in Österreich daneben auch Klampferer (vom ahd. klambenm klampfern=verklammern, wie dies die Spange tut!). Während des 18.Jahrhunderts standen die Spengler, Flaschner oder Blechler in Nürnberg, Frankfurt a.M., Ansbach (Onolzbach) und Koburg in besonderem Ansehen.“
(aus Erwin Bolckmann: “Alte Gewerbe und Gewerbegassen”, 1921)
Werkzeuge und Geräte
Amboss, Teller, Schweifhämmer, Treibhämmer, Faustkeile, Schlegel, Zangen, Blechscheren, Winkel, Börteleisen, Lötofen, Lötkolben, handbetriebene Walzmaschinen, Deckzange, Gripzange, Durchlaufschere, Faltenzieher, Lochschere, Metallschere
Ausbildung
Spengler/Klempner
„Die Blechteile des Autos: Kotflügel, Motorhauben, Radverschalungen, Fenstereinfassungen, Kofferdeckel und viele andere Bestandteile, werden vom Spengler hergestellt, montiert und repariert. Dazu muss er die Blechbearbeitung von Hand und mittels maschineller Einrichtung gründlich erlernen. Mit allen Arbeiten im Zusammenhang mit dem Löten und Schweissen, Ausbeulen und Treiben usw. hat er sich vertraut zu machen. Kräftige Konstitution, handwerkliches Geschick, Augenmass und Raumvorstellungsvermögen sind wie bei anderen Spenglerberufen für die Ausbildung von Bedeutung. Lehrzeit im Handwerk 3 Jahre.“
(W. Leber / B. Burges: Der junge Mann vor der Berufswahl. Stuttgart, 1966)