Holzfäller ist eine traditionelle Bezeichnung für einen sehr alten Beruf, der früher eher unter dem Namen Holzhauer bekannt war. Die Aufgabe eines Holzfällers liegt im Fällen von Bäumen und deren Vorbereitung für den Abtransport durch Flößer oder direkt ins Sägewerk.
Die Holzhauer bereiteten auch das Holz für die Köhler vor. Dazu verarbeiteten sie das gefällte Holz zu Klaftern (1 Klafter = 3 Raummeter ~ 2,4 Festmeter). Meisten waren sie sehr schlecht bezahlt und wurden als minderwertig und ungehobelt angesehen. Sie wohnten, ebenso wie die Köhler, mit ihren Familien am Waldrand, oft in Barackensiedlungen.
Berufsbezeichnungen
Holzfäller, Holzschläger, Holzhauer, Fäller, Holzhacker, Holzspälter, Johnhauer, Holzmacher, Holzscheiter
veraltet: holzhewer, holthouwer, holtzhower, holtzhauer, Stabschläger
am. faller
kan. tree harvester
dän. skovhugger
fin. metsuri
franz. bûcheron
isl. skógarhöggsmaður
ital. taglialegna
kroat. drvosječa
ital. lignarius, lignator
ndl. houthakker
norw. tømmerhogger
port. lenhador
rum. tăietor de copaci
russ. дровосек
schwed. skogshuggare, timmerhuggare
ungar. favágó
verwandte Berufe: Flößer, Sägewerker, Holzhänder, Holzträger, Forstarbeiter, Waldarbeiter,
Baumhauer (der die überflüssigen Äste von den Bäumen schneidet)
Werkzeuge der Holzfäller
Axt: zum Schneiden und Spalten von Holz
Beil: große Axt mit schmaler Fase
Säge
Das Fällen der Bäume
Um eine Eiche zu fällen, werden zwei Holzfäller benötigt. Um die Richtung des Sturzes zu bestimmen, wird der Baum unten am Fuß eingekerbt. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass geschützte Bäume durch das Fällen nicht gefährdet werden. Sobald das Holz zu knacken beginnt, bringen die Holzfäller den Baum zum Umfallen. Auf dem Boden wird dann die Eiche entzweigt und geschnitten. Diese Stücken werden dann im Sommer von den Arbeitern weggeschafft. Damit ist die Arbeit der Holzfäller keineswegs beendet. Wenn das Fällen beendet ist, schneidet er die Baumstümpfe, die zu hoch sind am Rand ab, um das frühzeitige Verfaulen zu verhindern.
Verschiedene Meinungen über die rechte Zeit des Holzfällens.
„Schon in ältern Forstordnungen findet man bestimmt, dass das Bauholz in den Wintermonathen, als der rechten Wadelzeit, gefällt werden sollte. Die Gründe, welche diese Verordnungen veranlassten, stimmen zwar mit den Begriffen, die man gegenwärtig von der Bewegung des Saftes in den Bäumen hat, nicht ganz überein, indem man als ausgemacht annahm, dass der Saft im Frühjahr aus der Wurzel zurückziehe; indessen schien die Erfahrung die Zweckmäßigkeit ihres Verfahrens zu bestätigen.
[…]
Meinung des Verfassers über die rechte Zeit des Holzfällens.
Um die zweckmäßigste Zeit des Holzfällens zu wählen, muss man, meines Dafürhaltens, auf zwei Gegenstände Rücksicht nehmen:
a) auf die Dauer des Holzes,
b) auf den Wiederausschlag der abgehauenen Stämme.
Da die Erhaltung der Wälder es erfordert, dass man den Wiederausschlag der abgehauenen Stämme so viel möglich begünstigte, so ist die Hauszeit bei dem Holze, das Stockausschlag giebt, in der Jahreszeit zu wählen, die diesen Zweck am meisten befördert. Nach den Erfahrungen, die ich darüber angestellt habe, muss man dergleichen Holz, wenn sonst keine wichtigen Hindernisse, z.B. morastiger Boden u.s.w. eintreten, im Frühling hauen, und zwar am zweckmäßigsten, wenn die Knospen anfangen wollen Blätter zu entwickeln, welches schon ein Theil der Saftzeit ist. Die Erfahrung lehrt, dass der Wiederausschlag der Stubben nur bei jungem Holze statt habe, bei Baumhölzer aber entweder gar nicht eintrete, oder von keinem Werth sey.
Wenn man daher Baumhölzer hauet, so muss man vorzüglich auf die erfolgende längere Dauer des daraus geschnittenen Bauholzes Rücksicht nehmen.
[…]„
(Quelle: Hermann Friedrich Becker: Ueber Cultur, künstliche Bildung und Fällung des Schiffsbauholzes. 1804)
Wann wird gefällt?
Feuerbeständiges Lärchenholz soll am 1. März oder 21. Dezember gefällt werden
Holz, was nicht fault im Januar fällen.
Brennholz bei abnehmendem Mond nach der Wintersonnenwende.
Holz (Pfahlholz) für Bootsstege bei zunehmendem Mond, an warmen Sommertagen.
Schnittholz und Holz für Möbel soll am 14. Juni zur Mittagszeit, am 23. März oder Ende Dezember und Anfang Januar geschlagen werden.
(sinngemäß entnommen aus: Collection des verorenen Wissens. Was Opa noch wußte. von Claus-Peter Hutter, Droemer Verlag 2008)
Sprichwörter und Redewendungen
Frankreich 1863, Kanada – [G.H. Andrews]