Der Ankerschmied stellte sowohl riesengroße Schiffsanker, als auch kleinere Bootsanker her.
Wenn nicht im Hafen selbst, befanden sich Ankerschmieden zumindest in Hafennähe.
Der Anker – Lexikoneintrag von 1949
„Anker, Gerät der Schiffahrt zum Festhalten von Fahrzeugen im freien Wasser gegen Strömung, Wind und Seegang. Hauptform der Stock- oder Admiralitätsanker, bestehend aus Ankerring, Ankerstock, Ankerschaft, Ankerarmen und Ankerflügeln (auch Flühen oder Flunken). Der Stock richtet den auf Grund fallenden Anker so, daß einer der Flügel beim Anziehen der Kette in den Grund faßt. Wickelt sich beim Schwoien (Schwenken des Schiffes) die Ankerkette um den Anker, so kann dieser ‚unklar‘ werden.
Dies ist beim Martinanker vermieden, dessen Stock den gelenkigen Aren parallel liegt, die beide anbeißen.
Der stocklose Anker nach Hall (schwerste Art) legt sich stets griffbereit auf Grund.
4-6 armige Anker ohne Stock, die ‚Dragen‚, benutzt man im Flußverkehr und zum Absuchen des Grundes.
Pilz- oder Schirmanker greifen sehr fest im weichen Boden. Für Leuchtschiffe und Bojen.
Ankerbojen diensen zum Festmachen von Fahrzeugen und zum Kenntlichmachen von Stellen.
Ankergeld, die Gebühr für Erlaubnis zum Ankern.
Ankergeschirr, Gesamtheit der Geräte und Teile, die zum Ankern gehören, wie Ankerkette (manchmal mit Boje zum Kennzeichnen der Lage des Ankers), Ankerklüse, in welcher der Anker schräg nach unten außen hängt, der Kettenstopper zum Abstoppen der auslaufenden Kette und zur Entlastung des Spills bei ausgeworfenem Anker. Der Ankerstopper sitzt am Ankerspillzum Einholen der Kette. Im Kettenkasten liegt die Ankerkette ablaufklar gestapelt.
Je nach Lagerung an Bord und nach Zweck Buganker für gewöhnlichen Gebrauch (schwere stocklose Anker), Heckanker zum rückwärts (achteraus) Verholen, Warpanker zum Warpen (Verholen im Strom), als Reserve auf der Fockrüst (bei Segelschiffen) gelagerte Rüstanker.
Anker hängen meist an Ankerketten, aber auch an Tauen oder Kabeln.
Stegkettenglieder halten 12 bis 20% mehr als steglose Kettenglieder. Jedes Glied der Ketten prüft man einzeln auf der Kettenprüfmaschine. Über den Anker wird nach genauer Untersuchung ein Ankerzertifikat ausgestellt.
Ankerspill, starke Winde, auf deren Trommel man die Ankerkette beim Aufwinden (Hieven) des Ankers aufwickelt,
Während des Ankerns am Ankerplatz achtet eine Ankerwache auf die Sicherheit des Schiffes (Grasen, d.i. Abtreiben des Ankers, Führen der vorgeschriebenen Flaggen bzw. Lichter, Feuersicherheit, Annäherung fremder Fahrzeuge usw.)
Als Ankerplatz kann jede vor Wind, Seegang und Strömung geschützte Wasserfläche entsprechender Mindesttiefe dienen (manchmal sitzen ankernde Schiffe bei Ebbe geradezu auf der Mudd auf!), wenn nur der Ankergrund gut ist (Ton, Schlick, aber nicht loser Sand oder Fels).“
(aus: Taschenlexikon der Technik. von Ed. A. Pfeiffer-Ringenkuhl. Dieterich Verlag, Leipzig 1949)
Berufsbezeichnungen
Ankerschmied , Ankermacher
>> in anderen Sprachen
Bulgarisch: | анчорсмис |
Dänisch: | ankersmed |
Englisch: | anchor smith |
Französisch: | forgeron d’ancre |
Isländisch: | akkeri smiður |
Italienisch: | fabbro dell’ancora |
Niederländisch: | ankersmid |
Norwegisch: | ankersmed |
Polnisch: | kotwicownik |
Portugiesisch: | ferreiro da âncora |
Rumänisch: | fierar ancoră |
Russisch: | кузнец якоря |
Schwedisch: | ankarsmed |
Spanisch: | herrero del ancla, ancorero |
Berufsgruppe: andere Schmiede
verwandte Berufe: Kettenschmied
Werkzeuge
Zum Ankerschmiede. 1761
Fig. 1. Der Anker, woran a die Stange, oder Rute. b b Die beiden Schenkel mit c c den Schaufeln, oder Flunken, darunter jederzeit eine in den Boden des Meeres eingreift, und das ganze Schiff hält. d d Ist das hölzerne Gestelle, oder leichtere Ankerkrükke. e Der große Ring zum Ankerthaue.
2. Ist ein auf der Hütte gegossnes Stück Eisen, die Gans genannt.
3. Ein Theil des grossen Wasserhammers, wie er die Gans auf dem Ambosse zur Stange ausstrekkt.
4. Ein Pakk piramidenförmiger Stäbe zur Rute eines Ankers, mit einem Schweife und Knebel, um damit das Pakk in der Esse zu wenden.
5. Der Kranich, den Anker ins Feuer und auf den Ambos hin und her zu bringen, mittelst des Hakens in a, den man an den Zähnen höher, oder niedriger stellen kann. b Der mit eisernen Bändern und Streben versicherte Queerarm, den noch überdies zwo eiserne Stangen c in einer Lage fest halten. d Ist der Baum, der sich unten und oben umdreht.
Ankertypen
Ankerteile
Schaft, Kreuz, Arme, Flunken, Stock, Ring
Ankerpatente
Sprüche und Redewendungen
- Up’t grot Anker müsst de Jung sweren. (Auf den großen Anker musste der Junge schwören.)
- Dee hett sinen Anker in’n Busch. (Er ist in Sicherheit.)