Der Bommelmacher war ein Posamentierer,
der auf die Anfertigung von Bommeln spezialisiert war.
Die B o m m e l ist ein meist aus Wolle gefertigtes kugeliges Posament,
das zur Dekoration, vor allem aber als Kleiderschmuck dient.
Regional unterschiedlich wird sie auch
Bolle, Bömmel, Boppel, Plümmel, Pompon oder Puschel genannt.
Berufsbezeichnungen
Bommelmacher, Bollenmacher, Pomponmacher
in anderen Sprachen
Bulgarisch: | производител на пискюл |
Dänisch: | producent af pomponer |
Englisch: | bobble maker, pompom maker |
Französisch: | fabricant de pompons |
Italienisch: | produttore di pom |
Niederländisch: | pompoenmaker |
Norwegisch: | pompongprodusent |
Polnisch: | producent pomponów |
Portugiesisch: | produtore de pompons |
Rumänisch: | producători de pampoane |
Russisch: | производитель помпонов |
Schwedisch: | tillverkare av tofs |
Slowakisch: | producenta brmbolcom |
Slowenisch: | proizvajalec pom |
Spanisch: | fabricante de pom |
Tschechisch: | výrobci bambule |
Türkisch: | ponponlu üreticiniz |
Ungarisch: | pomponnal-gyártó |
verwandte Berufe: Quastenmacher, sowie andere Posamentenwirker
Die Verwendung von Bommeln
Einige traditionelle Kleidungsstücke werden mit vielen kleinen Bommeln (oder auch Quasten) versehen. Zu verschiedenen Trachten gehören Tücher, an denen oft in großer Zahl kleine Bommeln befestigt sind. Diese werden als Kopftuch getragen oder um den Oberkörper gehängt.
Im mediterranen Raum gehört ein geklöppeltes schwarzes Kopftuch (Mandili) zum Brauchtum, das meist von Frauen getragen wird. Die kleinen Bommeln oder Quasten symbolisieren Tränen um verstorbenen Verwandte, wobei für jedes in der Großfamilie verstorbene Mitglied eine neue angenäht wird.
Ein besonders imposantes Beispiel für die Verwendung von Bommeln ist der sog. ‚Bollenhut‘. Das ist ein Strohhut mit mehreren aufgesetzten großen Bollen aus aus roter Wolle, der seit etwa 1800 zur Tracht evangelischer Frauen in den drei benachbarten Schwarzwalddörfern Gutach, Kirnbach und Hornberg-Reichenbach gehört. Obgleich er nur in einem relativ kleinen Gebiet verbreitet, wurde der malerisch aussehende Hut zu einem Symbol des gesamten Schwarzwaldes.
Als modisches Accessoire verwendet man Bommeln heutzutage hauptsächlich an Mützen und Schals.
Während sich bei uns die sog. ‚Pudelmütze‘ besonders bei Kindern und Jugendlichen großer Beliebtheit erfreut, ist sie in England und im Baltikum bei allen Altersstufen als männliches Bekleidungsstück weit verbreitet.
Bis heute tragen Seeleute, Fischer und Segler praktischerweise solchen Mützen, da diese nicht nur den Schädel wärmen, sondern auch dann auf dem Kopf halten, wenn es auf See stürmisch zugeht. Eine blaue, wollene Pudelmütze gehörte früher auch zur Erstausrüstung der Schiffsjungen.
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Wie Bommelmacher Bommeln machen
Warum haben Mützen einen Bommel?
Die Pudelmütze soll den Kopf und die Ohren warm halten. Doch was die wenigsten wissen, der Bommel war nicht immer nur ein modischer Zusatz, sondern hatte tatsächlich einen sinnvollen Nutzen.
Laut einer Legende soll Eugenie, die Frau von Napoleon dem Dritten, zur Erfindung der Bommelmütze beigetragen haben, als sie 1858 eine Brücke in Brest eingeweiht hat. Bei der Besichtigung eines Schiffes stieß sich ein Matrose, als er salutierte, den Kopf an der Decke und begann zu bluten. Die Kaiserin legte ihm daraufhin ihr weißes Taschentuch auf den Kopf, das sich wegen des Blutes sofort rot färbte. Der erste rote Bommel war geboren.
Ein Kopfschmuck für Matrosen
Den Pompom gibt es aber schon länger – so heißt der Bommel in Frankreich. Dort kennt man ihn bereits seit 1808. Er sollte die Köpfe der Matrosen schützen. Unter Deck war es oft eng und die Decken sehr niedrig, die Gefahr sich zu verletzen war groß. Der Stoffball diente als eine Art Stoßdämpfer, der den ein oder anderen Kopf vor einer Verletzung bewahrte.
Auch heute tragen manche Seefahrer noch Bommel an den Mützen. Bei der französischen Marine ist er noch an einigen Paradeuniformen zu sehen. Es soll einen Tag lang Glück bringen, wenn es einem gelingt, den Pompom anzufassen – ohne das es der Träger bemerkt. Wird eine Frau jedoch dabei erwischt, muss sie sich der Tradition beugen und den Träger küssen.
[Holly Hey]