Ziechenweber ist die Bezeichnungen für einen ehemaligen Handwerksberuf.
Sie waren ausschließlich zuständig, leinener Bett- und Kissenbezügen in weniger grober Webart herzustellen.
Ziechenweber im 16. Jh.
Text zum Sammelbild:
Bettziechenweber, auch Ziechner genannt, gingen schon früh aus den Webern hervor.
In Köln bestand ihre Bruderschaft seit 1149 und verkaufte das feinere Linnen für Kissen und Bett. Frauen waren nach 1300 in Frankfurt im Handwerk und webten das bunte gewürfelte Leinen. Ende des 15. Jahrhunderts hatten dort drei verwandte Gewerke ein Amt: Deckelechner, Leinweber und Barchner.
[Tengelmann-Sammelbild mit historischer Abb. von ca. 1575]
Berufsbezeichnungen
Ziechenweber und Ziechenweberin – (veraltet) Tzigemecher, Ziechner, Züchner
sowie Bettziechenweber, Decklacher, Decklakener, Deckelecher
in anderen Sprachen
Bulgarisch: | завивки тъкач |
Dänisch: | strøelsevæver |
Englisch: | bedding weaver |
Französisch: | tisserand de fourbi de lit |
Italienisch: | tessitore di biancheria da letto |
Lateinisch: | textores peplorum |
Niederländisch: | beddegoedwever |
Polnisch: | tkacz bielizny pościelowej |
Portugiesisch: | tecelão de roupa de cama |
Rumänisch: | țesător de asternuturi |
Russisch: | ткач постельное бельё |
Schwedisch: | sängklädervävare |
Slowakisch: | posteľná bielizeň tkadlec |
Slowenisch: | tkalec za posteljnino |
Spanisch: | tejedor de ropa de cama |
Tschechisch: | ložní prádlo tkadlec |
Türkisch: | yatak takımı dokumacı |
Ungarisch: | ágynemű takácsok |
verwandte Berufe: Leinenweber, Barchentweber. Lakenmacher
Zunftzugehörigkeit & -wappen
So webten die Ziechner, Ziechen- oder Bettziechenweber, die […] in Köln bereits 1149 als Bruderschaft anerkannt wurden, lediglich Ziechen (ahd.: ziassa, mhd.: zieche) d.h. Bettdecken oder Kissenüberzüge (Bühren), ein feineres Gewebe.
Andernwärts nannte man die Ziechner Decklakener (Deckelecher, Decklacher) z.B. in Frankfurt a.M., wo sie seit der Mitte des 14. Jahrhunderts oft genannt werden und das Handwerk auch mehrfach von Frauen ausgeübt wurde. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts sind dort Leine- und Barchen(t)weber mit den Decklechern zu einer Zunft vereinigt.
[Erwin Volkmann ‚Alte Gewerbe und Gewerbegassen‘ – 1921]