Der Dorfschmied

Gemälde: Einlick in eine Schmiedewerkstatt

Der  Dorfschmied  verkörpert die ursprünglichste Form des Schmiedes.

Silhouettebild: Schmied mit Hammer am Amboss, Esse und Werkzeug

Er war von Alters her der  Allrounder  unter den Schmieden,
der alles aus Metall herzustellen und zu reparieren verstand,
von Werkzeugen über Gebrauchskram bis hin zu landwirtschaftlichem Gerät.
Auch das Beschlagen von Pferden oder anderen Zugtieren gehörte zu seinem Metier.

Kupferstich: Dorfschmied bearbeitet Hufeisen, am Boden liegen Werkzeuge, ein Wagenrad und Ketten

 

 

 

 


Berufsbezeichnung

Bulgarisch:
Englisch:
Französisch:
Italienisch:
Niederländisch:
cело ковач
village smith
forgeron du village
fabbro del villaggio
dorpsmid
Polnisch:
Portugiesisch:
Russisch:
Slowenisch:
Spanisch:
kowal wiejski
ferreiro de vila
деревенский кузнец
vasi kovač
herrero del pueblo

verwandte Berufe:  spezialisierte Schmiede und  Metallarbeiter


 

Schmiede
1568 – [Jost Amman]

Schmied

 

 

 

 

 

 

Ich Huff schmidt kan die pferd beschlagn /
Darzu die Räder / Karn vnd Wagn /
Schwäntzen vnd Lassen ich wol kan /
Den Pferden / die auch Schäden han /
Ich kan heyln / Retzen vnd Reiden /
Den Feyfel vnd die Angstel schneidn /
Zu den Ciclopen trag ich Gunst /
Die erfunden deß Schmidwercks Kunst.
…………………………………………………………….[Hans Sachs]

 


Der Dorfschmied bei der Arbeit

 

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Die Dorfschmiede als  ‚Info-Point‘

Der Dorfschmied gehörte zu den angesehensten und wichtigsten Personen in einem Ort, denn nahezu jeder benötigte hin und wieder seine Dienste. Durch seine Kundschaft aus allen Schichten war er immer allseits gut informiert und deshalb traf man sich auch gern bei ihm, um Neuigkeiten auszutauschen.

 

 


Der Schmied – eine gute Partie

Stark, gut gebaut und hinlänglich wohlhabend, weil nie arbeitslos, war ein Schmied gewiss ein begehrter Heiratskandidat
–  die Glückliche, die ihn bekam, hatte ausgesorgt.

 

gemalte Postkarte: Schmied unter RosenzweigDer Schmied

 

Ich hör meinen Schatz,
Den Hammer er schwinget,
Das rauschet, das klinget,
Das dringt in die Weite,
Wie Glockengeläute,
Durch Gassen und Platz.
Am schwarzen Kamin,
Da sitzet mein Liebster,
Doch geh ich vorüber,
Die Bälge dann sausen,
Die Flammen aufbrausen
Und lodern um ihn.

[Ludwig Uhland]

 

Gemälde: Dirne geht an offener Tür vorbei, Jungschmied am Amboss mit Rose im Mund, schmunzenlder Meister am Feuer
‚Der verliebte Schmied‘ [Franz Skarbina]
Lore am Tore
.
.
Von all den Dirnen so blink und so blank
gefällt mir am besten die Lore.
Von allen Gassen und Gäßchen vom Ort
gefällt mir´s nur draußen am Tore.
Der Meister, der schmunzelt, als hab er Verdacht
als hab er Verdacht auf die Lore.
Sie ist mein Gedanke bei Tag und bei Nacht
und wohnet im Winkel am Tore.
.
.
Künstlerkarte: Lore geht an offener Tür vorbei, Schmied steht verträumt hinterm AmbossUnd kommt sie getrippelt das Gäßchen herab,
so wird mir ganz schwül vor den Augen,
Und hör‘ ich von weitem ihr leises Klipp, Klapp,
kein Niet oder Band will mehr taugen.
Die Damen bei Hofe mit all‘ ihrer Pracht,
sie gleichen doch nicht meiner Lore,
Sie ist mein Gedanke bei Tag und bei Nacht,
und wohnet im Winkel am Tore.
.

.
Volkslied, Strophe 1 und 2
[zugeschrieben: Heinrich Christian Boie]

 


 

Gemälde: Bachlauf mit Holzsteg, der zur dahinter liegenden Dorfschmiede führt - 1881
‚Die Schmiede am Bache‘ [Carl Georg Köster] – 1881