Die Arbeit der Kerzenmacher.
Wachskerzen wurden in Klosterwerkstätten von Mönchen hergestellt. Später haben auch Küster Kerzen aus Bienenwachs angefertigt. Seit dem 12. Jahrhundert übernahmen Wachszelter (bürgerlicher Handwerker) diese Arbeit. Preiswerte Kerzen aus Talg für normale Haushalte wurden von Metzger und Seifensieder hergestellt. Oft wurden Kerzen von Frauen in Lohnarbeit gefertigt. Die Ausbildung der Wachszelter dagegen dauerte 3 bis 4 Jahre und war mit hohem Lehrgeld verbunden. Im Anschluss folgte eine Wanderzeit von 2 bis 3 Jahren. Dann konnte der Geselle die Meisterprüfung ablegen. Honig als Rohstoff des Wachszelters wurde in der Zeidlerei (Waldbienenzucht) vom Zedeleinnehmer eingesammelt oder war aus einheimischer Produktion des Imker’s reichlich vorhanden. Der Wachsbedarf konnte nur durch Importe aus Polen und Russland gedeckt werden. Wachskerzen waren relativ teuer und fanden im kirchlichen Gebrauch und bei Hofe Verwendung, da sie ohne lästigen Qualm und mit angenehmem Geruch vebrannten. Modelle für aus Wachs gegossene Motive wurden vom Formschneider bezogen. Ein ausgeprägtes Talent erforderte das freihändige Modellieren von lebensechten Portraits. Auch fand Wachs in der Siegelherstellung Verwendung, wobei zur besseren Härtung Kreide, Ton, Harz oder Terpentinöl beigemischt wurde.
Berufsbezeichnungen
Kerzenmacher, Kerzenmacherin, Gaulichter, Karsengeter (nieders.), Kastengeter (nieders.), kersmecher, Kerzengießer, Kerzenzieher, Kerzenhersteller, Leuchtenmacher, Lichtmacher, Lichtenmacher, Lichtermacher, Lichtzieher, Lichterzieher, Wachsbildner, Wachszelter, Wachszieher, Wachsler
Kerzenmacher in anderen Sprachen
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Albanisch: | krijues qirinjsh |
Bulgarisch: | свещник |
Dänisch: | stearinlys maker |
Englisch: | chandler, candle maker, waxer |
Esperanto: | kandelisto |
Estnisch: | küünla tegija |
Finnisch: | kynttilänvalmistaja |
Französisch: | fabricant de bougie |
Griechisch: | κεραμοποιός |
Isländisch: | kertagerðarmaður |
Italienisch: | creatore di candele |
Kroatisch: | proizvođač svijeća, voskar |
Lateinisch: | lucerna factorem |
Lettisch: | sveču veidotājs |
Litauisch: | žvakių gamintojas |
Niederländisch: | kaarsenmaaker |
Norwegisch: | stearinlys maker |
Polnisch: | producent świec |
Portugiesisch: | fabricante de velas |
Rumänisch: | producător de lumânări |
Russisch: | производитель свечей |
Schwedisch: | ljusare |
Slowakisch: | výrobca sviečok |
Slowenisch: | izdelovalec sveč |
Spanisch: | el que hace velas |
Tschechisch: | výrobce svíček |
Türkisch: | mum üreticisi |
Ungarisch: | gyertyagyártó |
verwandte Berufe:
Ausbildung
3jährig
Kerzenarten
Material zum Kerzenmachen
Tierfett/Talg, Bienenwachs, Parafin (Erdöl), Stearin
Herstellung von Kerzen
Man kann Kerzen ziehen, gießen oder wickeln.
Ziehen: Dabei taucht man den Docht immer wieder in den flüssigen Wachs und lässt jede Schicht trocknen, bevor die Masse wieder eingetaucht wird.
Gießen: in einer Form wird auf dem Boden ein Docht befestigt und oben an einem quergelegten Stöckchen befestigt. Nun wird der geschmolzene Wachs eingegossen. Ist der Wachs fest, kann man die fertige Kerze aus der Form nehmen.
Wickeln: Kerzen aus Bienenwachs werden aus dünnen Wachsplättchen um einen Docht gewickelt.
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