Bergführer sind Alpinisten, die aufgrund ihrer Ortskunde und ausreichender Erfahrung
andere Kletterer oder Wanderer gegen Bezahlung verantwortungsvoll in Gebirgen führen.
Neben Bergtouristen benötigen auch diverse Berufsausübende bisweilen eine Führung in den Bergen oder in sehr schwierigem Gelände. Dazu gehören beispielsweise Rettungskräfte, Grenzwächter und Wildhüter, Vermesser und Kartografen, Forscher und Wissenschaftler (wie Archäologen, Geologen, Biologen).
Die ersten Bergführer waren oftmals Hirten und Bergbauern, welche während der Hauptsaison zwischen März und November interessierten Reisenden (allen voran die britischen) alpine Erlebnisse boten. Das sich entwickelnde Bergführerwesen war für Bergbewohnern eine willkommene zusätzliche Einnahmequelle.
Auf Grund zunehmender touristischer Erschließung und Nutzung der Bergregionen im 19. Jahrhundert stieg der Bedarf an sicherem Geleit, so dass die Arbeit als Bergführer zu einem eigenen Beruf mit verbindlich geregelter Ausbildung und gesetzlich geschütztem Titel entwickelt wurde.
Um die Wende zum 20. Jahrhunderts zogen die Berge immer mehr Städter und wohlhabende Abenteurer an. Als Folge wurde der Bau von Schutzhütten und -häusern forciert und so mancher Bergführer agierte neben seiner Bergführertätigkeit als Schutzhauswirt.
Berufsbezeichnung
Bergführer und Bergführerin, Sherpa, Bergwanderführer
Bergführer in anderen Sprachen
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Albanisch: | udhëzues mali |
Bulgarisch: | планинският водач |
Dänisch: | bjergguiden |
Englisch: | mountain guide |
Esperanto: | monta gvidisto |
Finnisch: | vuoristoopas |
Französisch: | guide de montagne |
Griechisch: | οδηγός βουνού |
Isländisch: | fjallaleiðsögumaður |
Italienisch: | guida alpina |
Kroatisch: | planinski vodič |
Lateinisch: | dux monte |
Niederländisch: | berggids |
Norwegisch: | fjellguide |
Polnisch: | przewodnik górski |
Portugiesisch: | guia de montanha |
Rumänisch: | ghidul de munte |
Russisch: | горный проводник |
Schwedisch: | bergsguiden |
Slowakisch: | horský sprievodca |
Slowenisch: | gorski vodnik |
Spanisch: | guía de montaña |
Tschechisch: | horský průvodce |
Türkisch: | dağ rehberi |
Ungarisch: | hegyi vezető |
Berufsfamilie: Dienstleistung
Spezialisierungen: Bergwanderführer, Berg- und Skiführer , Sherpa
verwandte Berufe: Bergsteiger, Bergretter
Touristische Bergführer in Aktion
Bergführergalerie
Ausbildung zum Bergführer
Seit der Gründung der Internationalen Vereinigung der Bergführerverbände (IVBV) 1966
wurde die dreigliedrige Bergführer-Ausbildungen international vereinheitlicht:
I – alpinistische Erfahrungen sammeln / dokumentieren gemachter Bergtouren / Zulassungsprüfung zur Aspiranten-Ausbildung
II – Aspiranten-Ausbildung im Sommer und im Winter
III – nach frühestens 3 Jahren kann die staatliche die Prüfung zum Bergführer erfolgen
Die Ausbildung zum staatlich anerkannten Bergführer dauert 3-5 Jahre und kostet ~10.000 Euro.
> detaillierte Ausbildungsinhalte siehe IVBV-Bergführer
Zur Ausübung dieses Berufes braucht es neben guter Allgemeingesundheit und sehr guter Kletterkondition
auch Wissen um die Bergwelt und das Wetter.
Da man eine große Verantwortung trägt, sollte man sich gut in andere Menschen hineinversetzen können
sowie mit ggf. notwendigen Rettungsmaßnahmen vertraut sein.
Viele Bergführer arbeiten auch in Naturparks und Naturschutzgebieten. Sie beobachten die Flora und Fauna und listen auf,
welche Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht sind und Schutz benötigen.
Mit Hilfe von Sherpas hinauf bis aufs ‚Dach der Welt‘
Die Sherpa sind ein Bergvolk, das vor 300-400 Jahren aus einer osttibetische Region
in den Zentral- und Süd-Himalaya eingewandert ist.
Da sie genetisch sehr gut an den Aufenthalt in großer Höhe angepasst sind werden seit dem frühen des 20.Jh männliche Vertreter dieser Ethnie bevorzugt als Führer und Träger für Bergsteiger-Expeditionen im Himalaya, insbesondere auf dem Mount Everest, angeheuert .
Das führte zu der häufig einseitig synonymen Verwendung von
Sherpa = Hochgebirgsträger.
Weltweite Aufmerksamkeit erlangte der nepalesisch-indische Sherpa Tenzing Norgay, dem am 29. Mai 1953 zusammen mit dem neuseeländischen Bergsteiger Edmund Hillary die Erstbesteigung des 8848m hohen Mount Everest gelang.
Buchempfehlungen
Christian Klucker ‚Erinnerungen eines Bergführers‘
– AS Verlag, 2010
Hans Heiss, Rudolf Holzer ‚Sepp Innerkofler‘
– Folio Verlag, 2015
Liselotte Welskopf-Henrich ‚Der Bergführer‘
– Palisander Verlag, 2015
Kurt Lauber ‚Matterhorn –
Bergführer erzählen‘
– Knaur Verlag, 2017