Schwammtaucher holen für den menschlichen Gebrauch natürliche Schwämme vom Meeresgrund.
Vor allem junge kräftige Männer übten diesen Job aus; viele trugen gesundheitliche Schäden davon.
Archäologische Funde belegen, dass schon 4.500 v. Chr. in Ostasien, Indien und im Arabischen Meer sowohl nach Perlen, Perlmutt und Korallen, als auch nach Schwämmen getaucht wurde. In Europa gab es erste Anzeichen für das professionelle Tauchen ab ca. 2.500 v. Chr. als griechische Schwammtaucher begannen, die Schwämme in großen Mengen zu ernten.
Schwämme wachsen auf sogenannten Schwammbänken. Sie sind im tiefen und flachen Wasser zu finden. Vermehrt kommen sie im östlichen Becken des Mittelmeeres vor, aber auch auch im Golf von Mexiko, in der Ägeis und in der Karibik.
Berufsbezeichnungen
Schwammtaucher, Schwammfischer
in anderen Sprachen
Albanisch: | zhytësit e sfungjerëve, peshkatarët sfungjerë |
Bulgarisch: | водолаз на гъба, cпондж рибар |
Dänisch: | svampdykker, svampfisker |
Englisch: | sponge diver, sponger, sponge fisher |
Esperanto: | spongo plonĝisto, spongfiŝeto |
Finnisch: | sieni sukeltaja, sieni kalastaja |
Französisch: | plongeur éponge, pêcheur d’éponges |
Griechisch: | σφουγγάρι δύτης, σφουγγαράκι |
Isländisch: | svampdýfari, svampfiskari |
Italienisch: | subacqueo di spugne, pescatore di spugne |
Latein: | spongia diver, spongia capiens |
Niederländisch: | sponzduiker, sponsvisser |
Norwegisch: | svampdykker, svampfisker |
Polnisch: | kubki na gąbki, gąbka rybaka |
Portugiesisch: | mergulhador de esponjas, pescador de esponjas |
Rumänisch: | scafandru cu burete, pescuit cu burete |
Russisch: | губка дайвер, губчатый рыболов |
Schwedisch: | svampdykare, svampfiskare |
Slowakisch: | huba potápač, huba rybár |
Slowenisch: | spužva potapljač, pužva ribič |
Spanisch: | buzo esponja, pescadore de esponjas |
Tschechisch: | houba potápěč, houba rybář |
Türkisch: | sünger dalgıçları, sünger avcısı |
Ungarisch: | szivacs búvár, szivacs halász |
Berufsfamilie: Taucher
verwandte Berufe: Perlentaucher, Fischer
Traditionell gingen Schwammtaucher ihrer Tätigkeit nackt oder nur im Lendenschurz nach und tauchten frei (Apnoetauchen) – die Tauchzeit war also abhängig von der Lungenkapazität des Tauchers. Sie tauchten bis zu 5 Minuten und gelangten in Tiefen von 30 Metern und mehr. Um ein schnelles Abtauchen bis an den Grund zu ermöglichen benutzten sie einen mit Seil am Boot festgebundenen abgerundeten Stein, einen sogenannten ‚Skandalopetra‘, mit einem Gewicht von ca. 15 Kilogramm. Um wieder an die Oberfläche zu gelangen gab der Taucher mit Hilfe des Tauchseils ein Zeichen, worauf er mit samt seiner ‚Ernte‘ von im Boot verbliebenen Kumpanen umgehend herauf gezogen wurde.
Traditionelle Schwammernte
Schwammtaucher im 20. Jahrhundert
Hilfsmittel & Utensilien
Fangnetz, fünfzackiger Haken an einer langen Stange befestigt, Seil, Taucheranzug, behälter mit Glasboden
Schwämme
Aufbereitung der Schwämme
Handel mit Schwämmen
Dies & das
Redensarten
• Schwamm darüber! → im Sinne von Vergeben
• Alles wie ein Schwamm aufsaugen. → im Sinne von wissbegierig sein
• Einen Schwamm kann jedes Kind ausdrücken.
• Ein Schwamm saugt sich selber voll, aber wenn er geben soll, muss man ihn drücken.
Buchempfehlungen
Ilse Kleberger ‚Jannis der Schwammtaucher‘
Klopp Verlag, 1965
Jack Higgins ‚Schwammtaucher vor den Inseln‘
– Goldmann Verlag, 1970
Panaït Istrati ‚Der Schwammfischer‘
– Büchergilde Gutenberg, 1987