Die Juweliere sind der Kategorie der Kaufmännischen Berufe in der Modebranche zugeordnet – sie verkaufen Uhren und Schmucksachen im weitesten Sinne.
Häufig werden die Berufe Juwelier und Goldschmied verwechselt – als Unterscheidung gilt, dass ein Juwelier in erster Linie verkauft, der Goldschmied hingegen als Handwerker den Schmuck selbst herstellt und repariert.
Neben denen, die aus Familien, die weltweit Juwelenhandel betrieben, hervorgegangen sind, waren viele Juweliere von Haus aus selber Handwerker. Die diesbezüglichen Ursprungs- und Basisberufe waren Uhrmacher, Gold– oder Silberschmiede. Wegen der ähnlich filigranen Arbeit übernahm ohnehin so mancher Uhrmacher auch Goldschmiedeaufträge, wie auch Goldschmiede sich Wissen und Fertigkeiten des Uhrmacherhandwerks aneigneten.
Berufsbezeichnungen
Juwelier, Juwelierin, Uhren- & Schmuckhändler, Joellarius (historisch)
Albanisch: | argjendari |
Bosnisch: | draguljar |
Bulgarisch: | бижутер |
Dänisch: | guldsmed |
Englisch: | jeweler, jeweller |
Esperanto: | Juvelisto |
Finnisch: | kultaseppä |
Französisch: | joaillier, joyaulier (älter), bijoutier |
Griechisch: | κοσμηματοπώλης |
Irisch: | seodóir |
Isländisch: | skartgripasali |
Italienisch: | jubiler |
Kroatisch: | juvelir, draguljar |
Lateinisch: | jocalarius |
Litauisch: | juvelyras |
Luxemburgisch: | Bijoutier |
Niederländisch: | juwelier |
Norwegisch: | gullsmed |
Polnisch | gioielliere |
Portugiesisch: | joalheiro, ourives |
Rumänisch: | bijutier |
Russisch: | ювелир |
Schwedisch: | juvelerare |
Schweizerdeutsch: | Bijoutier |
Serbisch: | драгуљар |
Singhalesisch: | ස්වර්ණාභරණ වෙළෙන්දා |
Slowakisch: | klenotník |
Slowenisch: | draguljar |
Spanisch: | joyero |
Türkisch: | inci avcısı |
Ukrainisch: | ювелір |
Ungarisch: | ékszerész |
Berufsgruppe: Feinhandwerker
Berufsfamilie:
verwandte Berufe: Juwelenhändler, Goldschmied, Silberschmied, Uhrmacher, Glasperlenmacher
Bis ins 19. Jahrhundert war es durchaus üblich, dass ein Juwelier seine wolhabende Kundschaft in deren Heim aufsuchte, um Pretiosen* anzubieten.
(* Kostbarkeiten – hier: wertvoller Schmuck)
Im 20. Jahrhundert etablierten sich Juweliere zunehmend als Inhaber eines entsprechenden Fachgeschäftes mit zumeist integrierter Goldschmiede- und/oder Uhrmacherwerkstatt. Somit konnte auch selbst kreierter Schmuck im eigenen Haus hergestellt, angepasst und repariert werden; selbiges gilt für Uhren. Die Handwerker – wie Uhrmacher, Goldschmiede, Silberschmiede und Edelsteinschleifer – führten in diesem Rahmen kein eigenes Geschäft, sondern waren Angestellte des Juweliers.
„… die Zeiten der Weltwirtschaftskrise waren schwierig. Das Sortiment musste erweitert werden. So fand man im Roller´schen Juweliergeschäft der 30er Jahre neben Schmuck auch Bronzen fürs Vertiko, Elfenbein-Figuren für die Anrichte, Silberleuchter und dazu passendes Besteck für die festliche Tafel, Schreibzeuge aus Onyx oder die beliebten Kolibri-Spieldosen. Und neben Uhren aus Glashütte lagen Plaketten und Perlketten.“
[aus ‚Unternehmenensgeschichte Juwelier Roller‘]
Insbesondere steht „… der Name CHRIST für die Faszination von Schmuck und Uhren. Das Unternehmen kann auf eine glänzende Tradition zurückblicken […]
1863: Der Uhrmachermeister Wilhelm Alexander Christ gründet am 25. Oktober ein Schmuck- und Chronometer-Fachgeschäft in Frankfurt am Main. Der Handel läuft gut und das eher bescheidene Ladenlokal wird bald zu klein. Deshalb zieht CHRIST im Jahre 1874 in das „Carlseck“ genannte Fachwerkhaus an der Ecke Weißadlergasse / Kleiner Hirschgraben um, das zum Stammhaus des florierenden Unternehmens wird. […]
1944 wird dieses Fachwerkhaus im Krieg zerstört und CHRIST steht vor der völligen Zertrümmerung des Stammgeschäftes. Doch schon 1945 wagt der Enkel Friedrich Wilhelm Christ einen bescheidenen Neuanfang. Trotz schwieriger Zeiten knüpft er schnell an frühere Erfolge an und bereits sechs Jahre später verfügt er am Rossmarkt im Herzen Frankfurts wieder über ein großes, repräsentatives Ladenlokal. […]
Im Laufe der nächsten Jahre macht sich CHRIST schließlich auch über die Grenzen der Mainmetropole hinaus einen Namen als erstklassiger Juwelier. Das Unternehmen expandiert und eröffnet weitere Geschäfte in anderen deutschen Städten. 1994 schließlich ist CHRIST mit über 600 Mio. DM Umsatz und 2.400 Mitarbeitern die Nr. 1 der deutschen Juweliere.“[aus ‚Eine glänzende Geschichte: CHRIST Juweliere und Uhrmacher‘]
Berufsausbildung zum Juwelier
In Deutschland ist die Berufsbezeichnung ‚Juwelier‘ nicht rechtlich geschützt. Ausbildungen in Juweliergeschäften führen in der Regel zu einem Abschluss als Einzelhandelskaufmann.
Kaufmann/-frau im Einzelhandel ist ein 3-jähriger anerkannter Ausbildungsberuf, der auf den allgemeinen Verkauf von Waren und die Beratung von Kunden ausgerichtet ist. Eine Verkürzung der dualenen Ausbildung um bis zu einem Jahr kann stattfinden, wenn eine höhere Schulbildung bereits vor Beginn der Ausbildung erfolgreich abgeschlossen wurde (z.B. die allgemeine Hochschulreife).