Für den Hufschmied gab es früher viel zu tun – in vielen Schmieden gab es deshalb oft mehr als nur einen Schmied und einen Gesellen.
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Werkzeuge und Vorrichtungen der Hufschmiede
- Esse (Feuerstelle) und Blasebalg
- Amboss
- Schmiede- und andere Hämmer
- Krokodilzange
- Abkühlbottich
- Abnehmzange
- Beschlaghammer (Hufhammer)
- Hauklinge
- Hufmesser
- Hufnägel
- Hufraspel (Feile)
- Hufschneidezange
- Rinnmesser
- Holzschlegel
- Schraubstollen
- Stegeisen
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Das Schmieden der Hufeisen
Die Hufeisen wurden klassisch aus Eisen geschmiedet.
Heute gilt als gebräuchlichstes Material dafür der widerstandsfähigere Stahl und es gibt auch schon vorgefertigte Fabrikeisen in zahlreich verschiedenen Formen und Grössen.
Zum Schmieden wird das Flacheisen im Holzkohlefeuer des Herdes, der sogenannten Esse, zum Glühen gebracht und auf dem Amboss mit dem Hammer sachgerecht geformt und bearbeitet.
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Hufeisen und Beschläge
Die Hufeisen für Vorder- und Hinterbeine der Pferde sind – entsprechend ihrer unterschiedlichen Funktion – verschieden geformt. Die Hufe der Vorderhand haben eine etwas kreisrundere Form und die Hufe der Hinterhand eine mehr spitzrunde Form. Verschiedene Hufeisen-Varianten gab es auch Einsatz und Beanspruchung der Tiere als Zug-, Renn- oder Militärpferd, wie auch betreffs orthopädischer Belange. Auch für Ochsen, die als Zugtiere eingesetzt wurden, fertigte der Hufschmied spezielle Klauenbeschläge.
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Das Beschlagen der Hufe
Je nach Geschwindigkeit des Hornwachstums und Beanspruchung, benötigt ein Pferd alle sechs bis zehn Wochen neue Hufeisen. Bei orthopädischen Problemen sind zur Korrektur besondere Eisen von nöten und die Zeitabstände zum Wechseln geringer.
Nach der Entfernung der alten Hufeisen werden die Hufe für den Neubeschlag vorbereitet. Der Hufschmied reinigt die Sohle, untersucht den Huf auf allfällige Verletzungen oder Erkrankungen und schneidet das Horn zurück.
Mit einem Rinnmesser wird zuerst das weichere Horn beschnitten und danach die harten Hornteile mit Hauklinge und Holzschlegel entfernt. Mittels Feile wird der Huf geglättet und an das je nach Größe und Bedarf ausgewählte Hufeisen angepasst.
Das Eisen wird, erneut erhitzt, ggf. leicht nachkorrigiert und schlußendlich heiß auf den Huf gepresst. Im letzten Arbeitschritt wird das Hufeisenund vom Hufschmied mit Hufnägeln unverrückbar fest geschlagen. Die Hufnägel besitzen einen rechteckigen Kopf und werden mittels Beschlaghammer eingetrieben. Abschließend werden die Nägel mit einer Nietklinge an der äußeren Hufwand aufgenietet.