Die Glasaugenmacher

Glasaugenmacher und Glasaugenmacherin

Glasaugenmacher, auch Ocularisten genannt stellen vorranging Augenprothese aus Glas für Menschen her, die ihr Auge durch eine Krankheit, einen Unfall oder durch den Krieg verloren haben. Hauptsächlich hat dies einen kosmetischen Charakter. Das Augenlicht können sie leider nicht ersetzen.
Es werden aber von ihnen auch künstliche Augen für Puppen und Kuscheltiere sowie Tierpräparate verfertigt.

Die Kunst des Glasaugenmachens hat eine lange Geschichte und gehört zu den ältesten Handwerksberufen. Bereits im alten Ägypten wurden erste Augenprothesen hergestellt, um Menschen, die durch Verletzungen oder Krankheiten ihr Augenlicht verloren hatten, wieder eine normale Sicht zu ermöglichen. Im Laufe der Zeit hat sich die Technik und das Material weiterentwickelt, aber das Ziel blieb dasselbe: Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen ein besseres Leben zu ermöglichen.

Ein Glasaugenmacher ist ein Meister seines Fachs, der mit viel Geschick und Können Augenprothesen herstellt. Die Herstellung eines Augenprothetischen Glasauges ist eine aufwendige und zeitintensive Arbeit, die viel Fingerspitzengefühl und Geduld erfordert. Ein Glasaugenmacher arbeitet dabei oft mit einer Vielzahl von Werkzeugen, um das perfekte Auge zu schaffen. Die Augenprothese muss dabei nicht nur die richtige Form haben, sondern auch die richtige Farbe und Dicke. Ein guter Glasaugenmacher muss darüber hinaus auch in der Lage sein, den Träger des Auges optimal auf die Augenprothese anzupassen, damit er bequem und sicher tragen kann.

Neben der Herstellung von Augenprothesen ist es auch wichtig, dass ein Glasaugenmacher den Träger des Auges in die Pflege und Wartung des Auges einweist. Eine gute Augenprothese muss regelmäßig gereinigt und auf ihre Passgenauigkeit überprüft werden. Ein erfahrener Glasaugenmacher kann dem Träger auch bei Problemen oder Fragen zur Seite stehen und ihm mit Rat und Tat zur Seite stehen.


Berufsbezeichnungen

Glasaugenmacher, Glasaugenmacherin, Glasaugenfabrikant, Ocularist, Augenkünstler, Kunstaugenbläser

Glasaugenmacher in anderen Sprachen

Albanisch:Krijues qelqi sy
Bosnisch:Stakleno oko kavu
Bulgarisch:Стъкло машина око
Dänisch:Glas øje producent
Englisch:glass eye manufacturer
Estnisch:Klaas silma tegija
Finnisch:Lasisilmän valmistaja
Französisch:Fabricant de verre oeil
Griechisch:Γυαλί maker μάτι
Irisch:Déantóir súl Gloine
Isländisch:Gler auga framleiðandi
Italienisch:Glass produttore occhio
Kroatisch:Staklo oko kavu
Lateinisch:Factorem vitrum oculus
Litauisch:Stiklo akių virimo aparatas
Luxemburgisch:Glas Aen laanschtgaangen
Niederländisch:Glazen oog maker
Norwegisch:glassøye maker
Portugiesisch:Fabricante de olho de vidro
Rumänisch:Filtru de ochi de sticlă
Russisch:Стеклянный глаз производителя
Schwedisch:glasöga tillverkare
Serbisch:Стакло око кафу
Slowakisch:Sklenené oko makier
Slowenisch:Steklo oko za kavo
Spanisch:Fabricante de ojo de cristal
Türkisch:Cam göz yapımcısı
Ukrainisch:Скляне око виробника
Ungarisch:Üvegszem készítő

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Berufsgruppe: Glasmacher
Berufsfamilie:   Glasverformer
verwandte Berufe: Glasbläser


„Eine Augenprothese ist ein anerkanntes Heil-Hilfsmittel und wird auch von den Sozialversicherungsträgern zu 100% erstattet. Es ist erforderlich, daß die Versorgung mit Prothesen beim Patienten sofort nach der Entfernung eines Auges beginnt. Die ersten Prothesen werden eingesetzt nach ungefähr 4-10 Tagen. Wenn nämlich Prothesen getragen werden, schrumpft die Augenhöhle. Dann wachsen die Wimpern nach innen in die Augenhöhle und reizen die Bindehaut. Ich habe viele Kinder aus der Türkei, wo es enorme Schwierigkeiten macht, die jetzt prothetisch zu versorgen, weil einfach alles geschrumpft ist. In der Türkei gibt es sowas nicht.

[…]

Wenn man jemanden anschaut oder wenn man mit jemand spricht, man guckt erstmal in die Augen. Und da halte ich es für sehr wichtig, daß wir uns bemühen, in künstlerischer Glasgestaltung das Auge so naturgetreu wie möglich nachzubilden. Die Farbgläser, die wir aus einer Glashütte beziehen, müssen zuvor zu natürlichen Augenfarben gemischt werden. Anjefangen von Braun. Es gibt sehr viel Braun und alles, was dazwischen liegt, und jenau so isses bei Blau. Und das muß dann alles erst individuell anjefertigt und dann aus dem natürlichen, noch vorhandene Auge anjepaßt werden. […]“

(Dietmar Leipold-Kuller in „’ne Menge Arbeit. Ungewöhnliche Berufe in einer Großstadt.“ 1981, Nicolaische Verlagsbuchhandlung Berlin, Autoren: Hemme, Hermann, Tietze)



Ausbildung zum Glasaugenmacher

„Glasaugenmacher, industrieller und handwerklicher (Kunstaugenbläser) Lehrberuf, abgeschlossene Volksschulbildung, Lehrzeit 3 Jahre, […]. Der Glasaugenmacher verarbeitet farblose und farbige Glasröhren und -stäbe durch Blasen und Zusammenschmelzen zu Kunstaugen für Menschen, Tiere, Statuen, Puppen.
Der Beruf verlangt geschickte Hände, Farben- und Formensinn, Sorgfalt.
Farcharbeiterprüfung vor zuständiger Industrie- und Handelskammer.
Weiterbildung: Besuch von Fachschulen.
Aufstiegsmöglichkeit: Werksmeister bzw. Selbständigmachung.
Berufsaussichten nicht ungünstig.“


(aus: Wörterbuch der Berufe. Justus Streller, Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1953)



Bücher

  • E.W. Heine: Das Glasauge, 1991 – Krimis
  • Johanna Sinisalo: Glasauge, 2007
  • Gerhard Melzer: Von Äpfeln, Glasaugen und Rosenduft, 2020
Buchcover
Buchcover

Filme

  • Edgar Wallce: Der Mann mit dem Glasauge, 1969