Die Melker

kolorierte Postkarte: junger Mann mit Hut melkt eine hübsche Ziege

Das Melken an sich ist kein eigenständiger Beruf, sondern gehört zu den Arbeiten der Milchviehbauern dazu.
Es können Tiere wie Schafe, Ziegen, Kühe, Rentiere, Pferde und Kamele gemolken werden

Kuh, Kuh melken, melken, melkerin, Milchkuh
um 1905

Berufsbezeichnungen

Melker, Melkerin

in anderen Sprachen
Bulgarisch:дояч
Dänisch:malker
Englisch:milker
Esperanto:
Französisch:trayeur
Isländisch:mjólkari
Italienisch:mungitore
Kroatisch:muzar
Niederländisch:melker
Norwegisch:melker
Polnisch:dojarz
Portugiesisch:ordenhador
Rumänisch: mulgător
Russisch:дояр
Schwedisch:mjölkaren
Slowakisch:dojič
Slowenisch:mlekarica
Spanisch:ordeñador
Tschechisch:dojička
Türkisch:süt ineği
Ungarisch:fejő

Berufsgruppe:   …,   …,   …
Berufsfamilie:   …,   …,   …
verwandte Berufe:   Milchbauern


alte sw-Zeichnung: zwei Melkerinnen beim Melken der Kühe
vor 1699 – [Franz Philipp Florinus]

„Melken. … 6 Uhr morgens und 6 Uhr abends sind bei weitem die besten Zeiten zum Melken.“

[frei übersetzt aus: F.S.Burch: ABC Butter Making. A Hand-Book for Beginners. Chicago 1888]


Arbeitsmittel der Melker

Melkschemel

Abbildung eines umschnallbaren Melkschemels mit nur einem Fuß
umschnallbarer, mobiler Melkschemel, 1888, USA

Melkeimer

Der Melkeimer sollte nicht aus Holz sein.

Zeichnung: kombinierter Milcheimer: Melkschemel, Milcheimer und Schmutzfilter in einem
kombinierter Milcheimer: Melkschemel, Milcheimer und Schmutzfilter in einem, USA 1888

Milchertrag

alte Milchkanne aus Blech

„Die Quantität und Qualität der abgesonderten Kuhmilch hängt in erster Linie ab von der Individualität des Tiers, wird also mittelbar auch zugleich durch die Rasse bedingt. Bei guter Haltung und Pflege geben z. B. Holländer Kühe im Durchschnitt jährlich 3000 Liter, Oldenburger 2800, Schwyzer 2600, Algäuer 2500, Mürzthaler 1900, graue Ungarn 800 Liter etc. Dabei ist die Milch der Schwyzer, Algäuer, Simmenthaler, Shorthornkühe durchschnittlich reicher an Butter und Käse als die Milch der Holländer und Oldenburger. Im allgemeinen ist bei sehr reichlicher Milchabsonderung die Milch stets relativ ärmer an Trockensubstanz. An einzelnen Individuen findet sich bisweilen infolge einer Überbildung der Milchdrüsen eine abnorm große Milchabsonderung, die auf mehr als 8400 L. im Jahr steigen kann. Im großen Durchschnitt liefert eine gute Milchkuh während eines Jahrs etwa das Vier- bis Fünffache ihres Lebendgewichts an Milch, und als mittlern befriedigenden Jahresertrag einer Kuh kann man 2350 Liter annehmen. […]
Die Milcherträge von Ziegen scheinen in hohem Grad von Individualität, Rasse und Haltung abhängig zu sein; man findet Angaben von 96-800 Liter im Jahr, und man kann annehmen, daß die Ziege im Durchschnitt das Zehnfache ihres Lebendgewichts an Milch zu liefern vermag. Schafe liefern dagegen nur 25-140, holländische Milchschafe bis 500 Liter im Jahr und im Durchschnitt das Anderthalbfache ihres Lebendgewichts.“


(Meyers Konversationslexikon. Verlag des Bibliographischen Instituts. Leipzig und Wien, 1885-92)


Das Melken

Kühe melken

„[…] Die Milch entfließt dem Euter unter dem durch das Maul des saugenden Jungen ausgeübten Druck, welcher den Widerstand von Schließmuskeln zu überwinden hat; beim Melken sucht man mit der Hand in möglichst ähnlicher Weise zu wirken, und es ist bekannt, daß sich durch zweckmäßige Handgriffe und sanfte Behandlung des Tieres die Ausbeute ganz erheblich steigern läßt. Da aber das Melken eine ebenso anstrengende als wenig fördernde Arbeit ist, so hat man wiederholt versucht, die Milch durch andre mechanische Mittel zu gewinnen. Allein die Melkröhrchen (Milchkatheter), dünne Röhren, welche in die Zitze eingeführt werden und so durch Aufhebung des in dem Schließmuskel gegebenen Widerstandes die abgesonderte Milch frei abfließen machen, führen bei andauerndem Gebrauch zur Erschlaffung der Schließmuskeln der Zitzen (bei wunden Zitzen, geschwollenem Euter, kranken Tieren sind sie immerhin empfehlenswert), und die nach Art einer Pumpe wirkende Melkmaschine bedarf mindestens noch bedeutender Verbesserungen, um für die Praxis brauchbar zu werden. „ […]
Im Verlauf des einmaligen Melkens ändert sich die Beschaffenheit der Milch, und namentlich steigt beständig der prozentische Fettgehalt, so daß es von größter Wichtigkeit ist, die Kühe vollständig auszumelken. Dreimaliges Melken liefert mehr und bessere Milch als zweimaliges; der Gewinn an Milch beträgt 4-8 Proz., steigt auch auf 22 Proz. und bleibt anderseits bisweilen ganz aus. Bei nur zweimaligem täglichen Melken in Zwischenräumen von 12 Stunden zeigt sich kein Unterschied der Milch in Bezug auf die Tageszeit, wohl aber bei dreimaligem Melken, wenn die Zwischenzeiten ungleich lang und in denselben die Haltung, der Zustand der Tiere und die äußern Einflüsse verschieden sind. Je näher zwei aufeinander folgende Melkzeiten beisammenliegen, um so gehaltreicher ist die Milch.

(Meyers Konversationslexikon. Verlag des Bibliographischen Instituts. Leipzig und Wien, 1885-92)

Ziegen melken

Schafe melken




altes Foto: zwei griechische Bauern melken ihre Schafe
Griechenland

Pferde melken

altes Foto: Russe melkt eine weiße Stute in einer bergigen Landschaft
1917, Russland – Stute melken

Rentiere melken

PK: Rentiere melken
um 1959, Norwegen

Esel melken

alte Postkarte: Mann melkt eine Eselin
um 1900, Kuba

Videos

„The Rotolactor“, 1930 – Pathé

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„Le Lait de ferme“, 1953 – französisches Landwirtschaftsministerium

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