Die Gärtner

Zeichnung: Männer und Frauen bei Gartenarbeiten

Als  Gärtner  bezeichnet man Personen, die beruflich im Gartenbau tätig sind.
Die Gärtner legen Beete an, kümmern sich um die Anzucht von Pflanzen, hegen sie, damit sie gut gedeien.
Der gewöhnliche Gärtner arbeitet in einer Gärtnerei.
Sie benötigen ein sehr umfangreiches Wissen, um eine gute Ernte zu bekommen.
Es gibt nicht wenige Spezialisierungen in diesem Beruf.

Pflanzen, Schubkarre, Gießkanne
1946, Frankreich

„Der Gärtnerberuf wird in seinen Anforderungen oft unterschätzt. Es ist längst nicht so, dass es dabei mit der anstregenden körperlichen Arbeit getan wäre. Er erfordert ein vielseitiges Wissen, das sich auf die Kenntnis der Pflanzen, von Samen und Sorten, auf die Lebens- und Wachstumsbedingungen ebenso stützt wie auf praktische Erfahrungen im Umgang mit Frühbeeten, Gewächshäusern, dem Wässern und Heizen, der Schädlingsbekämpfung, dem Düngen und anderem.
Neben einer robusten und gesunden körperlichen Konstitution verlangt der Beruf Einfühlungsgabe, Geduld, Freude an der Natur und am Lebendigen.“

(aus: W. Leber / B. Burges ‚Der junge Mann vor der Berufswahl‘ – Stuttgart, 1966)


Berufsbezeichnungen

Gärtner, Gärtnerin, Gartenbauer
veraltet: Gertner, Gartinare, Gartari, Garter, gerthner und gertener (14.Jh.), gärtler
niedersächsisch: Gerner

Gärtner in anderen Sprachen

bitte hier aufklappen:
Albanisch:kopshtar
Bulgarisch:градинаря/градинарa
Dänisch:gartner
Englisch:gardener, groundsman
Esperanto:ĝardenisto
Finnisch:puutarhuri
Französisch:jardinier/jardinière, horticulteur/horticultrice
Griechisch:κηπουρός
Isländisch:garðyrkjumaður
Italienisch:giardiniere/giardiniera
Kroatisch:vrtlar
Latein:hortulanus
Niederländisch:tuinier/tuinierster
Norwegisch:gartner
Polnisch:ogrodnik/ogrodniczka
Portugiesisch:jardineiro/jardineira
Rumänisch:grădinar/grădinăreasă
Russisch:садовник/садовница
Schwedisch:trädgårdsmästare
Serbisch:баштован
Slowakisch:záhradník/záhradníčka
Slowenisch:vrtnar/vrtnarka
Spanisch:jardinero/jardinera
Tschechisch:zahradník/zahradnice
Türkisch:bahçıvan
Ungarisch:kertész

Berufsfamilie:   Landwirtschaft
Spezialisierungen:  Hofgärtner, Kunstgärtner, Baumgärtner, Zehrgärtner, Obstgärtner (Obstzüchter), Blumengärtner, Gemüsegärtner, Lustgärtner, Kohlgärtner, Weingärtner, Ziergärtner, Landschaftsgärtner
verwandte Berufe:   Landwirt, Winzer


Gartenwerkzeuge der Gärtner

Gartengeräte im Brockhaus 1900

Abbildungen von Gartenwerkzeugen im Lexikon
1900 – [Brockhaus]

1. Spaten verschiedener Konstruktion 
2. Amerikanische Düngergabel mit fünf Zinken 
3. 4. 5. Baumsägen verschiedener Konstruktion 
6. Gartenmesser (Hippe) 
7. Okuliermesser 
8. Kopuliermesser 
9. Heckenschere
10. Rosenschere (zweischneidig) 
11. Grasschere 
12. Ringelzange 
13. Spargelmesser 
14. Harke 
15. Schwanhalshacke 
16. Wegeschaufel 
17. Radehacke 
18. Spitzhacke 
19. Pflanzenspritze 
20. Kantenstecher 
21. Wasserzerstäuber 
22. Gießkanne mit französischem Bügel 
23. Baumschere auf Stange (Hebeldruck) 
24. Rasenmähmaschine ohne Walze 
25. desgl. mit Walze 
26. Gartenkelle 
27. Obstbrecher 
28. Basthalter (?) 
29. Schlauchwagen 
30. eiserne Gartenwalze (zweiteilig)
31. Rasensprenger (Wasserturbine)


Das Arbeiten im Garten

Der Gartenbau

„Gartenbau, die gärtnerische Tätigkeit in ihrem ganzen Umfang, die sich vielfach mit Land- und Forstwirtschaft berührt, aber durch den verhältnismäßigen Kleinbetrieb, durch die intensivste Bearbeitung des Bodens mit Handgeräten (Spatenkultur), durch die große Mannigfaltigkeit der kultivierten Pflanzen, die z. T. unter künstlichem Schutze herangezogen oder in letzterm dauernd erhalten werden müssen, sowie durch die oft vorwiegende Berücksichtigung ästhetischer Zwecke charakterisiert ist. Praktische Zwecke verfolgt der G. im Obst-, Gemüse-, Samenbau und in der Anzucht von Zierpflanzen aller Art (Kunst- und Handelsgärtnerei), wissenschaftliche Zwecke in den botanischen und dendrologischen Gärten; er wird zur Gartenkunst (s. d., bildende, schöne Gartenkunst), wenn er sich mit der Anlage und Unterhaltung von Schmuckgärten und Schmuckplätzen, Parken etc. beschäftigt. Der G., der durch Gartenbauschulen, Gartenbauvereine, Ausstellungen und eine reiche Gartenliteratur gefördert wird, steht in allen zivilisierten Ländern auf hoher Stufe. […]“
(Meyers Großes Konversationslexikon. 6 Auflage. Leipzig u. Wien 1905-1909)

Das Umgraben

Hierzu ist einiges an körperlicher Kraft gefragt. Vorallem wenn der Boden hart und trocken ist.
Die Gärtner benötigen dazu einen stabilen Spaten und zum Auflockern eine Forke.

Das Bewässern der Pflanzen

Zur Anzucht ist das Bewässern der Pflanzen besonders wichtig, damit sie gut anwachsen und stärkere Wurzeln ausbilden.
Später sollte man die Pflanzen nicht in der prallen MIttagssonne gießen. Zum einen verdunstet das Wasser dabei viel zu schnell und mitunter verbrennt man dabei sogar die Blätter. Es ist auch ratsam, gut darüber Bescheid zu wissen, welche Pflanze wieviel und wie oft Wasser benötigt, um gesund zu bleiben und nicht zu vertrocknen oder zu verfaulen.

Das Harken

Das Harken geschieht meisten im Herbst. Herabgefallenes Laub wird von den Gehflächen geharkt und einiges der herabgefallen Blätter dazu benutzt, Beete abzudecken, um sie vor Frost zu schützen.

Das Ernten

Wenn das Wetter im Jahreslauf gut mitgespielt hat, es keinen starken Schädlingsbefall gab und der Gärtner und die Gärtnerin ihr gärtnerisches Können meisterlich umgesetzt haben, werden sie mit einer reichhaltigen Ernte belohnt.


Gärtner in anderen Ländern


Gießkanne, Gartengerät
Redewendungen

Litho: Gärtner kommt zur Frau hinein
1870
  • Wie der Gärtner, so der Garten.
  • Wenn der Gärtner schläft, pflanzt der Teufel Unkraut.
  • Man grüßt den Garten oft des Gärtners wegen.
  • Jede Hecke fürchtet den Gärtner.
  • Jeder Gärtner lobt seine Rüben.
  • Den Bock zum Gärtner machen.
  • Ein guter Gärtner macht aus Holzäpfeln Pfirsiche.
  • Wie der Gärtner, so der Garten.
  • Das ist ein böser Gärtner, der den Kohl mit der Wurzel herausreißt.

Reklame für die Gärtnerei


Museen


Gärtner umringt von zwei Kinder - Zeitungsartikel
1855, England – [The British Workman]