Der Falkner betreibt das Jagen mit Hilfe eines Greifvogels, was Beizjagd genannt wird. Damit das möglich wird, muss er sich um das Abrichten und die Pflege des Falken oder auch anderen Greifvogels persönlich kümmern. Mit Greifvögeln gejagt werden können Feder- und Haarwild.
Die Falknerei umfasst trotz des Namens neben Falken auch andere sogenannte Beizvögel – z.B. Habicht, Sperber, Wüstenbussard, Steinadler sowie Uhu und Schneeeulen.
Berufsbezeichnungen
Falkner, Falknerin, Falkener, Falkenierer, Falckner,
veraltet: velkener, valkenër, valkner
Bulgarisch: | Соколър |
Dänisch: | Falconer |
Englisch: | falconer, hawkner |
Esperanto: | Falkisto |
Finnisch: | Falconer |
Französisch: | fauconnier, falconier |
Griechisch: | Ιερακοτρόφος |
Isländisch: | Fálkar |
Italienisch: | falconiere |
Latein: | Falconerus |
Niederländisch: | valkenier |
Norwegisch: | Falconer |
Polnisch: | Sokolnik |
Portugiesisch: | Falcoeiro |
Rumänisch: | Şoimar |
Russisch: | сокольник |
Schwedisch: | Falkenerare |
Slowakisch: | Sokoliar |
Spanisch: | cetetro, Halconero |
Tschechisch: | Sokolník |
Ungarisch: | Solymár |
Berufsfamilie: Jäger
Spezialisierung: Jagdfalkenwärter
verwandte Berufe: Vogelfänger
Falkner im 14.Jh.
Falkner im 15.Jh.
Falkner im 17.Jh.
Falkner im 18.Jh.
Falkenjagd im 19.Jh.
„[…] Das Haus, wo die Falken aufbewahrt wurden, und wo das dazugehörige Jagdpersonale wohnte, nannte man den Falkenhof.
Zur Ausstattung eines braven Falkeniers, der Verstand, Geduld und Behendigkeit in sich vereinigen musste, gehörte: eine graue Kleidung; eine leinwandne, grün ausgesteppte Weidtasche, um ein paar lebendige Hühner oder Wachteln, oder etwas Fleisch zum Fraß des Vogels bei sich zu führen; ein Hut, auf dessen Krämpe er zur Bezeichnung seines Standes das Falkenhäublein, geschmückt mit buntgefärbten Federbüschchen trägt, weite, starke hirschlederne Handschuhe, darauf der Falk fest mit den Fängen stehe und zur Seite der Vorloss, oder das unten weiter zu erwähnende Federspiel, womit er den Falken an sich locken versucht; ferner: ein Paar graufarbige, flüchtige Pferde, zwei bis drei völlig abgetragne Falken, zwei gut abgerichtete Hühnerhunde, vier Stöber, ein Wasserhund zu Enten und Gänsen und ein Strick Windhunde; endlich ein Junge zu den Pferde, einer zu den Falken, um solche stets auf der Faust zu tragen und einer Wartung der Hunde. […]“
(aus: Bernhard Hirt: Die Jagd. 1821)
„In früherer Zeit wurden als Edelfalken hauptsächlich der im höhern Norden vorkommende Jagdfalke (Falco gyrofalco L.) sowie der sehr weitverbreitete Wanderfalke (F. peregrinus L.) und endlich der den Südosten Europas bewohnende Würgefalke oder Blaufuß (F. laniarius Pall.) zur Beizjagd (Falknerei, Falkonerie) abgerichtet, und Ritter und Edelfrauen trugen ihre Lieblingsfalken auf der Faust. Hierzu wurden entweder die völlig flügge gewordenen Jungen aus den Horsten genommen, oder alte Vögel gefangen. Man befestigte an ihren Füßen (Händen) schmale Lederriemen, Kurz- und Langfesseln und setzte ihnen eine die Augen bedeckende Kappe (Haube) auf. Durch Hunger und Schlaflosigkeit, welch letztere man durch unausgesetztes Schaukeln des Vogels in einem Tonnenreif verursachte, brachte man sie zuerst dahin, daß sie ruhig auf der linken mit einem starken Lederhandschuh bekleideten Faust, an der Fessel gehalten, saßen und nach abgehobener Kappe vorgehaltenes Fleisch kröpften (fraßen). Dann wurde der Falke daran gewöhnt, daß er nach der vorgehaltenen Atzung gestrichen kam und sich zum Kröpfen auf die Faust setzte. Zur Jagd wurde er dadurch abgerichtet, daß man ihn an einem an der Kurzfessel befestigten Faden auf eine an den Flügeln beschnittene Taube, später ohne Faden frei auf eine ungestutzte Taube stoßen ließ. War er so weit gebracht, daß er durch vorgehaltenes Fleisch oder durch die an eine Schnur gebundenen Flügel einer weißen Taube (Federspiel), unter dem Ruf „Hilo“ angelockt, mit dem gefangenen Vogel auf die Faust gestrichen kam, so war er zur Jagd fertig abgerichtet (abgetragen).“
(aus: Meyers Konversationslexikon, 1885-92 Bibliographisches Institut Leipzig und Wien)
Zubehör
Vogelattrappen, Körpergestelle