Der Ofensetzer

Hausrelief: Handwerker bearbeitet Ofenkacheln

Berufsbezeichnungen

Icon: Ofen, der dampft

Ofensetzer, Hafner, Ofenbauer, Ofener, Ofengießer, Oferer, Ofner, Ofenmacher, obenmecher (14./15.Jh.), ovenaere (Mittelalter)

Ofensetzer in anderen Sprachen

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Albanisch:montues sobash
Bosnisch:monter peći
Bulgarisch:Монтажник на печки
Dänisch:Brændeovnsmontør
Englisch:stove fitter, stove setter
Esperanto:fornisto
Estnisch:pliidi paigaldaja
Finnisch:liesiasentaja
Französisch:monteur de poêles
Griechisch:Εγκαταστάτης εστιών
Isländisch:Eldavélarsmiður
Italienisch:Installatore di stufe
Kroatisch:monter peći
Irisch:feisteoir sorn
Lateinisch:clibanarius
Lettisch:Plīts montētājs
Litauisch:krosnies montuotojas
Luxemburgisch:uewen monteur
Niederländisch:kachel monteur
Norwegisch:komfyrmontør
Polnisch:monterzy pieców
Portugiesisch:instalador de fogões
Rumänisch:sobar
Russisch:Слесарь-печник
Schwedisch:spismontör
Slowakisch:kachliar
Slowenisch:monter peči
Spanisch:instalador de estufa
Tschechisch:kamnář
Türkisch:soba tesisatçısı
Ungarisch:kályhaszerelő
Vietnamesisch:Thợ sửa bếp
Walisisch:Ffitiwr stôf

Berufsfamilie:   Bauhandwerk
Spezialisierungen:  
verwandte Berufe: Ofenheizer, Töpfer

Reklamemarke: Kachelofen
um 1910-15

Ofenbauer bei der Arbeit in der Werkstatt

Der Ofener (mhd. ovenaere), Ofenmacher, -gießer oder -setzer -clibanarius- tritt erst mit dem 15. Jahrhundert auf. In der Vorzeit um die offene Feuerstätte des Hauses, deren Rauch frei aus der Öffnung im Dache abzog, sitzend und sich wärmend, setzte man anstelle dieser primitivsten Feuerstelle den erhöhten Herd mit Rauchfang, aus dem wiederum sich der Kamin der Kemenate, d.h. die Feuerstelle zur Erwärmung von Einzelräumen entwickelte. Seit dem 14. Jahrhundert tritt mit dem Kamin der Ofen in Wettbewerb, der entweder auf Kacheln oder gegossenen Eisenplatten errichtet wird und ersteren in Deutschland allmählich fast verdrängt. Der Ofener oder, bestimmter gesagt […] der Ofenmacher war von Hause aus Töpfer (da Lehm oder Ton das Hauptmaterial für den Ofenbau bildet), der sich aber auch auf die Herstellung der Kacheln verstand oder selbst die Ummantelung in Eisenguß – beides allmählich auch kunstvoller ausgestaltet – schuf. Der eiserne wie der Kachelofen fanden zunächst Eingang in den Ratsstuben, in namenhafteren Stadt- und Zunftbauten und den Häusern wohlhabender Bürgerkreise.Frankfurt a.M. hielt bereits im 15. Jahrhundert einen Ofenmacher, die „ofen im Romer und uff der Farporten in buwe und wesen zu halten 8die ofen zu placken und zu bessern)“, als festangestellten Beamten mit einem Jahrgehalt von 5 Pfund und im dortigen Bürgermeisterbuche findet sich 1490 der Vermerk: „nach dem meister uff der Moseln, der isenofen machen kan, sal Wicker Knobelach ime schreiben hertzukomen…“ und ferner: „den meister mit den isen-ofen horen und sin furgeben zu vernemen, uff waß forme der zu machen sij“. Auffallend ist, daß das Handwerk des Ofenmachers öfters auch in Frauenhänden liegt, wie denn in Frankfurt z.B. 1354 eine Jutte und 1428 Elseghin obenmechern erwähnt werden.
(aus: Erwin Volkmann: Alte Gewerbe und Gewerbegassen. Gebrüder Memminger Verlagsbuchhandlung, Würzburg 1921)


Die unterschiedlichen Öfen

nach Material

Steinofen, Eisenofen, Blechofen, Ziegelofen, Kalkofen, Kachelofen

nach Funktion

Brennofen, Krummofen, Schmelzofen, Kühlofen, Pechofen, Teerofen, Backofen, Bratofen, Probierofen, Heizofen

nach Einsatzort

Zimmerofen, Stubenofen, Küchenofen, Badeofen

Abbildung verschiedener Öfen
1895 – [Meyers Konversationslexikon]

Ofenfabriken

Firmeninschrift am Haus
2019, Sachsen-Anhalt, Wittenberg – [Foto: Sulamith Sallmann]
Textreklame einer Ofenfabrik
1894, Dresden-Neustadt