Der Briefträger ist zuständig für die Zustellung von Briefen, Postkarten und Drucksachen
an eine bestimmte Person, Institution oder gewünschte Adresse –
im Sprachgebrauch der heutigen Post wird er deshalb Briefzusteller genannt.
Als Erste bildeten die geistlichen Orden ein eigenes Botenwesen aus, mittels dessen sie die auf Pergamentrollen […] verzeichneten Namen der verstorbenen Klosterbrüder an andere Klöster weiterleiteten.
Mit dem Aufblühen des Handels entwickelte sich seit dem 13./14. Jahrhundert ein Botenwesen der Städte und Städtebünde (z.B. der Hanse).
Die Tätigkeit dieser Städteboten wurde seit dem 15. Jahrhundert zunehmend durch Botenordnungen geregelt. Gekleidet waren die Boten oft in den Farben ihrer Städte, als Erkennungszeichen führten sie B o t e n s p i e ß und Botenbüchse (letztere, ursprünglich zur Aufbewahrung von Briefschaften bestimmt, wandelte sich zu einem kleinen Wappenschild, das als Abzeichen diente). Die Blütezeit der städtischen Botenanstalten, die über eine außerordentlich große Reichweite in ganz Europa verfügten, lag im 16. Jahrhundert. Seit dem 17. Jahrhundert erlagen sie der zunehmenden Konkurrenz der Taxisschen Post.[Universal-Lexikon, 2012]
Berufsbezeichnungen
– (veraltet) Fußbott, Postbütel, Postläufer
Albanisch: Bosnisch: Bulgarisch: Dänisch: Englisch: Finnisch: Französisch: Griechisch: Isländisch: Italienisch: Kroatisch: Lateinisch: |
postier poštar пощальон postbud postman, mailman postinjakaja, postinkantaja facteur ταχυδρόμος bréfberi postino poštar, pismonoša, listonoša tabellarius |
Niederländisch: Polnisch: Portugiesisch: Rumänisch: Russisch: Schwedisch: Slowakisch: Slowenisch: Spanisch: Tschechisch: Türkisch: Ungarisch: |
postbode listonosz carteiro poștar, poștaș, factor почтальон, письмоносец brevbärare poštár poštar, pismonoša cartero pošťák, listonoš postacı postás, levélhordó, levélkézbesítő |
Spezialisierungen: Geldbriefträger, Telegrammbote
verwandte Berufe: Postreiter, Postkutscher, Paketbote
Botenpost im Mittelalter
Lesen und Schreiben war im Mittelalter für die breite Masse noch keine Selbstverständlich; folglich steckte der Briefverkehr noch in Kinderschuhen und benötigte neben vertrauenswürdigen Boten vor allem … Zeit.
mittelalterlicher Bote für persönliche Nachrichten
Sämtliche größere Institute des Mittelalters hatten Boten zur Beförderung von Briefen etc., so zum Beispiel die Klöster, die Universitäten, die Templer.
Für den Privatverkehr übernahmen vielfach Metzger, die auf Viehandel zogen, die Besorgung; daher die Bezeichnung Metzgerposten.
In größerem Stile waren organisiert die Städteposten. Größere Städte (so Basel, Köln) hatten bis zu 30 Boten, die auf die Stadt eingeschworen wurden. die Hansapost erwies sich als die zuverlässigste; im Anschluß an sie entwickelte sich über ganz Deutschland ein Netz von regelmäßigen Posten.
Der Postilion und Bott
Versäumt nicht in der Zeit, des Heils Gelegenheit
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Wie forscht und sucht man mit Verlangen,
von Freunden Briefe zu empfangen,
die Feinde sind der Tück und List:
Ach! Last uns so begierig lieben,
Den Brief, den Christi Treu geschrieben,
woran sein Blut das Siegel ist.
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Schutzpatron
Schutzpatron der Postboten & Zusteller ist der Erzengel Gabriel.
In der christlichen Mythologie gilt er als Engel der Offenbarung und Verkündigung (Bote Gottes) sowie als Erklärer von Visionen.
Briefboten im 18. Jahrhundert
Michael und Aloysius Bizl
beyde Kayserl.e Reichs Ober Postambts Briefträger
allhier in Augsburg Anno 1755
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Seit zwanzig u. drey Jahren als ich Brieftrager bin
Bracht ich wohl manches Blat, bald da, bald dorten hin.
Drum bin ich groß u. klein nicht nur der Stadt bekandt,
Selbst auch der ruff von mihr trang in entfernte Landt.
Den Gönern Kunst dahin durch meine Bildniß brachte
Und ohn verdienten mir viel hundert Denkmahl machte.
War mein eingsicht Portrait dennoch so sehr beglücket,
Als fehl ein neues hier, das a’noch mehr aus drücket.
Wie ich mein Sohn anleit, des Vatters Thun zu ahmen,
Damit Er Pflichten leist mehr in der That als Nahmen.
Postbotenuniformen verschiedener deutscher Lande im 19. Jahrhundert
Briefträgeralltag im 19. Jahrhundert
Postboten weltweit
In Japan werden Postläufer überall dort eingesetzt, wo es keine Eisenbahn gibt. Dieses kleine Bild zeigt zwei dieser japanischen Läufer, kaiserliche Boten, in roter Kleidung. Der eine trägt die eng gepackten Briefe in Kisten, der andere hat eine lange Stange mit Papierlaterne, um in der Nacht den Weg zu beleuchten. Am unteren Ende der Stange hängt eine Glöckchen, deren Klang jedem befiehlt, Platz zu machen. Die Läufer laufen 6 bis 10 Kilometer pro Stunde und an einem Tag 70 bis 100 Kilometer.