Der Alchemist

alter Kupferstich: Alchemistisches Laboratorium

Der Alchemist war mehr oder weniger wissenschaftlich tätig. Er war Vertreter der Naturphilosophie und die Wegbereiter unserer heutigen der Chemiker und Pharmazeuten.
Er machte allerlei Experimente, meist für ganz pragmatische Verbesserungen, wie z.B. Verfahren zum Haltbarmachen von Lebensmittel, ausprobieren neuer Färbemittel, Metallveredelung u.v.a. mehr. Die Goldherstellung, die ihnen als ursprüngliche Aufgabenstellung zugeschrieben wird,  ist den Alchemisten allerdings nie gelungen.

Alchemisten, Alchimist
um 1860 – ‚Der Alchimist‘ [Carl Spitzweg]

Berufsbezeichnungen

Alchemist, Alchemistin, Alchymist, Alchimist, Goldmacher, Kohlenbläser

in anderen Sprachen
Dänisch:alchemist
Englisch:alchemist
Französisch:alchimiste
Isländisch:gullgerðarmaður
Italienisch:alchimista
Kroatisch:alkemičar
Niederländisch:alchemist
Polnisch:Alchemik
Portugiesisch:Alquimista
Russisch:алхимик
Schwedisch:alkemist
Slowakisch:alchymista
Spanisch:Alquimista
Türkisch:alşimist
Ungarisch:alkimista

verwandte Berufe:   Chemiker, Laborant, Quacksalber, Apotheker



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Die Alchemie ist eine mit naturwissenschaftlicher Erfahrung durchsetzte symbolhafte Wissenschaft des Mittelalters, aus der sich durch Vermehrung des experimentalen Wissen die heutige Chemie entwickelt hat. Die Anfänge der Alchemie gehen auf die alten Ägypter zurück, von denen sie die Araber übernahmen und an das Abendland weitergaben.
Als ihr Ziel sah die Alchemie die Umwandlung von Stoffen in andere an, wobei sie sich drei Grundstoffe (Salz, Schwefel, Quecksilber) vorstellte, aus denen alle irdischen Dinge entstanden seien. Die Umwandlung, glaubte man durch einen „Stein der Weisen“ und mit dem Universallösungsmittel „Alkahest“ erreichen zu können. Die Erneuerung der Alchemie durch den Schweizer Arzt und Naturforscher Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus, und andere leitete über zur wissenschaftlichen Chemie. Bis zum 16. Jahrhundert betrachtete sie es als ihr vornehmste Aufgabe, unedle Metalle in Gols und Silber zu verwandeln. Dem Eifer der Alchemisten entsprang eine Fülle von chemischen Entdeckungen – wie z.B. die des Alkohol – sowie eine Verfeinerung der chemischen Arbeitsmethoden, auf die die empirische Chemie aufbauen konnte.

(aus einem Jugendlexikon der 1980/90er Jahre, BRD)

Stich: Durcheinander im Alchemistenlabor
16.Jh., Niederlande [Stich: Philip Galle nach Pieter Bruegel]


Sprüche und Weisheiten

  • Was die Alchemisten suchen, das finden sie nicht, und was sie haben, das verlieren sie.
  • Die Alchemisten reiten auf einem hanfenen Pferde dem Himmel zu.
  • Die Alchemisten haben fünferlei Beute: sie verthun das Gut, verderben die Zeit, beschweren das Leben, schwächen den guten Namen und betrügen die Leute.