Für einen Feuerwehrmann, und natürlich auch eine Feuerwehrfrau, geht es im wörtlichsten Sinne oft brandheiß und lebensgefährlich zu.
Neben ihrer Hauptaufgabe, der Brandbekämpfung, eilen Feuerwehrleute auch bei anderen Notfällen zu Hilfe. Viele Menschen wurden von ihnen z.B. schon aus dem Wasser oder aus zerborstenem Eis vorm Ertrinken gerettet, wie auch manches Kätzchen von einem Baum.
1661, NürnbergBerufsbezeichnungen
Feuerwehrmann, Feuerwehrfrau, Feuerwehrleute
Feuerwehrleute in anderen Sprachen
bitte hier aufklappen:
Albanisch: | Zjarrfikës |
Bosnisch: | Vatrogasac |
Bulgarisch: | Пожарникар |
Dänisch: | brandmand |
Englisch: | fire man, fire fighter, fire officer |
Esperanto: | Fajrobrigadisto |
Estnisch: | Tuletõrjuja |
Finnisch: | paöomies |
Französisch: | pompier |
Griechisch: | Πυροσβέστης |
Irisch: | Comhraiceoir Dóiteáin |
Isländisch: | slökkviliðsmaður, reykkafari |
Italienisch: | pompiere |
Kroatisch: | vatrogasac, gasitelj |
Lettisch: | Ugunsdzēsējs |
Litauisch: | Ugniagesys |
Luxemburgisch: | Pompjee, Pompjeeën |
Niederländisch: | brandweerman |
Norwegisch: | brannmann |
Polnisch: | strażak |
Portugiesisch: | bombeiro |
Rumänisch: | pompier |
Russisch: | Пожарный |
Schwedisch: | brandman, brandsoldat |
Slowakisch: | Hasič |
Slowenisch: | Gasilec |
Spanisch: | bombero |
Tschechisch: | hasič, požárník |
Türkisch: | itfaiyeci, yangıncı |
Ungarisch: | tűzoltó |
Berufsfamilie: Sicherheitsberufe
Spezialisierungen: Branddirektor, Brandmeister, Oberfeuerwehrmann
verwandte Berufe: Feuerpolizist
Feuerwehrleute beim Arbeitseinsatz
- Bildserie:
Dem Höchsten zur Ehr‘
Dem Nächsten zur Wehr.
Berliner Feuerwehrleute
Feuerwehr in Saarbrücken
„Der Feuerschutz in den drei Saarstädten war Freiwilligen Feuerwehren anvertraut, die bei der Großstadtvereinigung unter der Leitung bewährter Führer auf beachtliche Höhe standen. Der Gesamtmannschaftsbestand der Ortswehren betrug im Jahre 1909 etwa 450 Mann. Hinzu kamen noch die Werksfeuerwehren der Burbacher Hütte und der Firma Erhard und Sehmer mit rund 125 Mann, sodaß die Gesamtstärke aller freiwilligen Feuerwehren rund 570 Mann betrug. Auch die technische Ausrüstung der Ortswehren war für den damaligen Stand der Feuerwehr durchaus ausreichend und befriedigend, obwohl die meisten Gerätewagen von Hand und die Hauptfahrzeuge nur mit Pferdebespannung fortbewegt werden konnten. Aber sehr bald stellte sich bei der Weiterentwicklung der Großstadt heraus, daß die Alarmbereitschaft in der freiwilligen Feuerwehren für die Großstadtbedürfnisse nicht mehr ausreichten.
So wurde dann im Jahr 1911 die Berufsfeuerwehr der Großstadt Saarbrücken gegründet und mit einer neuen Feuermelder- und Weckeranlage für die Stadtbezirke Alt-Saarbrücken und Sankt Johann ausgestattet. Sie bestand zunächst aus einem Feldwebel, einem Oberfeuerwehrmann und einer Tageswache von vier Mann, welche von der Städtischen Straßenreinigung, und ferner einer Nacht- und Sonntagswache von sieben Mann, die von den freiwilligen Feuerwehren von Alt-Saarbrücken und Sankt Johann gestellt wurden.
Der Fahrzeugpark bestand aus einem Löschwagen mit Pferdezug als erstem Abmarsch, ferner einer mechanischen Drehleiter, einer Saug- und Druckspritze und einem Hydrantenwagen. Die Pferde wurden bei Alarm bei Tage den Fahrzeugen der städtischen Straßenreinigung entnommen; nachts sowie Sonn- und Feiertags standen dieselben Alarm bereit im Stalle der Feuerwache, die neben dem Saalbau in Alt-Saarbrücken eingerichtet war. […]
Im Jahre 1913 wurde der Fahrzeugbestand der Berufsfeuerwehr um einen zweiten Wagen mit Pferdezug, der mit Geräten zum Löschen von Waldbränden und Heben von Pferden ausgerüstet war, ergänzt. Bereits 1914 wurde anstelle der veralteten Feuermeldeanlage, Malstatt-Burbach, eine neue, System Siemens & Halske, erstellt und deren Zentrale in einem Gebäude der Burbacher Hütte untergebracht.
Bei Kriegsausbruch 1914 wurde der größte Teil des Personals der Berufsfeuerwehr sofort zur Fahne einberufen; an deren Stelle traten garnisonsdienstfähige Soldaten. In den Führerdienst teilten sich der Branddirektor und die Brandmeister der Freiwilligen Wehren. Ende 1915 wurde die erste Motorspritze in den Dienst gestellt. da die Unterbringung der Wachmannschaft bis dahin sehr mangelhaft war, wurden die Bodenräume des Wachgebäudes zu einem Schlafsaal für die Mannschaften eingerichtet und gleichzeitig zwei Werkstatträume für Schneider und Schumacher umgebaut. […]
Im Sommer 1918 konnte eine zweite Motorspritze bei der Berufsfeuerwehr in Dienst gestellt werden. Nach Beendigung des Krieges wurde die Militärfeuerwehr aufgelöst und die Nebenwache in Burbach wieder eingezogen. Die aus dem Felde zurückgekehrten Berufsfeuerwehrleute nahmen ihren Dienst wieder auf. Während in den Kriegsjahren die Dienstzeit bis zu 72 Stunden bei nur 24-stündiger Freizeit betragen hatte, wurde ab 1. Dezember 1919 der 24-stündige Wachdienst bei 24 Stunden Freizeit eingerichtet. Diese Maßnahme bedingte die Erhöhung des Mannschaftsbestandes auf 26 Mann und gleichzeitig einen Umbau der Wache. Im Jahre 1920 wurde die in der Burbacher Hütte untergebrachte Zentrale der Feuermeldeanlage Malstatt-Burbach nach dem städtischen Gebäude Waldstraße 10 verlegt und von da ab mit einem Telegraphisten der Berufsfeuerwehr besetzt. den Feuerschutz. Für diesen Stadtteil übernahm die Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr Malstatt-Burbach. In dem kommenden Jahre wurde mit der Ergänzung der Feuerlöschfahrzeuge fortgeschritten. 1921 wurde ein Motortender beschafft, der mit Geräten zum Heben von Pferden und Autos und Löschen von Waldbränden ausgerüstet waren. Der Wagen für Pferdezug wurde an die Freiwillige Feuerwehr, Malstatt-Burbach abgegeben und dem Depot Waldstraße einverleibt. Im Jahre 1923 wurde als dann eine Motordrehleiter mit 27 m Auszugslänge für die Hauptfeuerwache beschafft. 1924 erfolgte ein weiterer Umbau der Feuerwache und die Erstellung eines massiven Steiger- und Schlauchtrockenturmes. Im gleichen Jahre erhielt die Berufsfeuerwehr den ersten Personenkraftwagen, der je nach Bedarf als Löschfahrzeug und Unfallwagen ausgerüstet werden kann und auch als Telegrafenbau- und Scheinwerferwagen Verwendung findet. im Jahre 1927 wurde der alte Tender in einen Lieferwagen umgebaut und gleichzeitig ein neuer Tenderwagen beschafft. Als letzte Neuanschaffung ist die Anschaffung einer dritten Motorspritze im Jahre 1931 zu erwähnen, wodurch es möglich wurde der Freiwilligen Feuerwehr Sankt Johann eine der beiden älteren Motorspitzen als ständiges Fahrzeug zu übergeben. Während die Freiwillige Feuerwehr Sankt Johann aus eigenen Spenden ihrer Mitglieder sich zum Transport ihrer Mannschaften einen Personenkraftwagen beschaffen konnte, wurde der Freiwilligen Feuerwehr Malstatt-Burbach, ein überschüssiger großer Personenkraftwagen vom Amt zur Verfügung gestellt, der als Mannschaftstransport- und Leiterwagen von den Feuerwehrleuten selbst umgebaut wurde. Auf diese Weise können auch die freiwilligen Wehren Sankt Johann und Malstatt-Burbach mithilfe ihrer automobilen Fahrzeuge wesentlich schneller als früher am Brandherd erscheinen, während die freiwillige Feuerwehr Alt-Saarbrücken, die über keinen eigenen Fahrzeugbestand mehr verfügt, als 1. Reserve die Berufsfeuerwehr im Alarmfalle ergänzt.
Die Kopfstärke der Berufsfeuerwehr beträgt heute 43 Mann, der Gesamt-Mannschaftsbestand der freiwilligen Wehren etwa 250 Mann. Diese Stärke der freiwilligen Wehren in Verbindung mit den Werkswehren, die durch die Neugründung einer Fabrikfeuerwehr bei der Firma Brown, Boveri & und Cie. ergänzt worden sind, dürfte vollauf genügen, um zusammen mit der Berufsfeuerwehr, den Brandschutz der Gesamtstadt sicherzustellen.
Es besteht seitens der Stadt keineswegs die Absicht, den Mannschaftsbestand der Berufsfeuerwehr soweit zu erhöhen, daß man auf die Hilfe der freiwilligen Wehren ganz verzichten könnte, sondern man neigt heute mehr denn je zu der Ansicht neben der Berufsfeuerwehr, auch unter allen Umständen eine leistungsfähige, freiwillige Feuerwehr zu erhalten.
Hand in Hand mit der Entwicklung des Fahrzeug- und Mannschaftsbestandes der Berufsfeuerwehr ist auch die Modernisierung der Feuermelder- und Weckeranlage gegangen. Die Ausdehnung des Meldernetzes kann aus der Tatsache ersehen werden, daß heute rund 48.000 m Kabel und 13.000 m Freileitung im Stadtgebiet Saarbrücken zur Verlegung gekommen sind. Das Melder- und Weckernetz der Stadt ist heute soweit ausgebaut, daß die Alarmierung der freiwilligen Feuerwehren in stillem Alarm erfolgt und daß das Netz der öffentlichen Feuermelder so dicht über das ganze Stadtgebiet gespannt ist, daß die Berufsfeuerwehr auf dem schnellsten Wege von allen Stellen der Stadt zum Brandherd gerufen werden kann. Aus dieser Tatsache erklärt sich auch, daß die Zahl der aufkommenden, Groß- und Mittelfeuer in den letzten Jahren außerordentlich gering ist und daß in der Hauptsache nur kleine Feuer zu bekämpfen sind.[…]“
Quelle: aus: 25 Jahre Stadt Saarbrücken, 1934, Hrsg. Dr. H. Krueckemeyer
Feuermelder
Feuermelder.
Berechtigt
zum Melden ist,
wer die Brandstelle
angeben kann.
„Feuer! Feuer!
Hört ihr? – Das ist die Feuerwehr! – seht, da rasselt und klingelt sie durch die Straße. Da kommt die große Dampfspritze – nun der Leiterwagen – und nun noch ein Wagen mit den Feuerwehrleuten. Alle Leute bleiben stehen, die Wagen, die auf der Straße fahren, müssen anhalten und due Feuerwehr vorbeilassen, denn bei einem Brande kommt es auf jede Sekunde an. Einen Augenblick zu spät und – die Menschen oder Sachen auf der Brandstelle können nicht mehr gerettet werden.
Gestern mittag ging ich an dem Tore er Feuerwache vorbei. Da läutete gerade wieder die große Glocke über dem Eingang. Das ist das Zeichen, daß im Bureau ein gemeldet ist. In demselben Augenlicke öffnete die Wache das breite Eingangstor. In demselben Augenblicke kamen aus der offenen Stalltür die Pferde herausgelaufen und aus dem Mannschaftszimmer die Feuerwehrleute. Die Pferde liefen sofort von selbst zu ihren Plätzen an den Wagendeichseln. Die Männer kletterten auf die Wagen oder strängten rasch die Pferde an. Der Hauptmann mit seinem langen Degen kam in vollem Galopp aus dem Hause, zog noch im Laufen seine Handschuhe an und rief den Reitern auf den Pferden eine Straße und eine Hausnummer zu und im nächsten Augenblicke fuhr ein langer Wagenzug unter lautem Geklingel und schnellstem Pferdegetrappel über den Hof zum Tore hinaus.
Nach ein paar Minuten mochten die Wagen schon an der Brandstelle halten und mit dem Löschen begonnen haben. Und so rasch wurde alles gehandhabt, so genau wußte jeder, was zwischen Klingelzeichen und Abfahrt vorging.
Und das ist gut so! Gar mancher große Brand ist schon durch Schnelligkeit der Feuerwehr gelöscht und unsägliches Unglück verhütet worden. Aber wieviel Gerätschaften führen sie auch auf alle Fälle mit sich. Endlos lange Wasserschläuche, um armdicke Strahlen in die Gluten ohne Unterlaß zu gießen. Da sind Leitern, die lang auseinander gezogen werden können, bis sie die Dächer auch der höchsten Häuser erreichen. So können aus den oberen Fenstern eines Hauses nch Menschen gerettet werden, wenn das Haus unten in vollen Flammen steht.
Als Schutz gegen Rauch führen sie Rauchhelme mit. Die sehen ähnlich aus wie Helme, die die Taucher bei ihrer Arbeit unter Wasser gebrauchen. Der ganze Kopf des Feuerwehrmannes ist von dem Helm bedeckt. Vor den Augen sind Gläser, durch welche er sehen kann, was um ihn her vorgeht. Hinten am Helm sitzen zwei lange Schläuche. Durch den einen wird frische Luft in den Helm geblasen und durch den anderen strömt die schlechte wieder aus. So sind die Feuerwehrleute gegen den Rauch geschützt. Mit dem Helme auf dem Kopfe dringen sie in die rauchgefüllten Zimmer und tragen auf ihren Armen die von dem Rauche und der Angst schon ohnmächtig gewordenen Menschen heraus an die frische Luft, ohne befürchten zu müssen, daß sie selbst im Rauche ersticken. An der Seite hängt ein kleines scharfes Beil, damit sie auch im Notfalle verschlossene Kammertüren aufschlagen können. Alle diese vielen Einrichtungen, die Wagen, die Pferde, die Spritzen, die Schläuche, die Leitern, die Dampfspritzen, die Uniformen und die tausend Kleinigkeiten kosten viel Geld, aber dafür hat die Feuerwehr auch schon in unzähligen Fällen Hilfe gebracht und für viele Millionen Mark Waren gerettet und Menschen vom Tode durch die Flammen gerettet, und das ist mit Geld überhaupt nicht zu bezahlen. […]“
(aus: „Heute und vor Zeiten; Bilder und Geschichten“ von Heinrich Scharrelmann, 1906)
Löschfahrzeuge, Lösch- & Rettungsgeräte, Arbeitsuntensilien
(Kohlensäure-)Löschwagen, Wasserwagen, Rüstwagen, Tenderwagen, Mannschaftswagen
(pneumatische/fahrbare/tragbare) Schiebeleiter, Haklenleiter, Anstellleiter,
Dampfspritzen, Handspritzen, Kübelspritzen,
Schlauchkarren, Rettungsschläuche, Druckschäuche
Sprungtuch, Rutschtuch
Rauchhauben, Löscheimer
Feuermelder, Hydranten
reißfeste Feuerwehrleine
Rettungsschlinge mit Karabinerhaken
Holzkeile (zum Offenhalten von Türen)
Schutz- und Arbeitskleidung der Feuerwehrleute
Die gesamte Montur wiegt bis zu 25 Kilogramm.
- Schutzanzug besteht aus Hose (diese wird über den Stiefeln getragen, damit nichts in den Schuh fließen kann) und Jacke, die derzeit mehr als 1000°C aushalten
- strapazierfähige Handschuhe
- Totmannwarner = elektrisches Warngerät zum Schutz der Feuerwehrleute. Bewegt sich ein Feuerwehrmann seit einer bestimmten Zeit nicht mehr, ertönt ein lautes Piep-Signal, um ihn orten zu können.
- Spezialstiefel: sie haben eine Eisensohle, so dass keine Nägel und andere spitzen Gegenstände in die Sohle dringen können. Außerdem haben die Feuerwehrstiefel Stahlkappen, um die Füße vor herabfallenden Objekten zu schützen.
- Preßluftatmer (Atemmaske)
- Feuerwehrhelme (heutzutage mit Nackenschutz)
Es wird daran gearbeitet, die Schuhe zukünftig mit Minisensoren auszustatten, um die Feuerwehrleute in verqualmten Gebäuden mithilfe von 3D-Navigationsbrillen orten und retten zu können.
Film
‚Fire Fighters‘ – um 1940 (englisch)