Essighändler und Essighändlerin
Im Jahre 1650 soll es in Paris 650 Essighändler gegeben haben. Sie waren dort mit anderen Gerwerken, wie z.B. den Senf- und Saucenherstellern zu einer Zunft zusammengeschlossen. Die Zunftordnung schrieb vor, dass sie „körperlich gesund und sauber gekleidet“ zu sein haben müssen.
Berufsbezeichnungen
Essighändler, Essighändlerin, Essigverkäufer, Essigkrämer
verwandte Berufe: Essigmacher, Senfhändler
Die Herstellung von Essig wird heutzutage von einigen wenigen großen Fabrikanten industriell betrieben, den wir bei fast allen Lebensmittelhändlern finden.
Nach der Monopolstellung großer Essigfabrikanten im Mittelalter, wurden viele kleine Essighändler unabhängig und mobil.
Der Essighändler streifte mit seinem Produkt auf dem Rücken oder auf einer Schubkarre durch die Straßen und rief: Guter Essig! Das ist ein guter Essig!
(frei übersetzt)
Transport des Essigs
Bekleidung der Essighändler
In Paris trugen die Essighändler eine Schürze und eine rote Mütze.
Zum Verkauf angebotene Essigsorten
Speiseessige: Balsamico-Essig, Reisessig, Obstessige
Heilessige
Toilettenessige
„Vicat sagt, daß der rispenblattrige Seidelbast eine tödtliche Diarrhoe veranlaßt babe
[…]
Diese tödtliche Wirkung ist um so auffallender, da, vielleicht aus Unwissenheit, die Essighändler oft dem Essig Seidelbastrinde zusetzen, um seine Schärfe dadurch scheinbar zu vermehren, welches die genaueste Aufsicht der Medizinalpolizei erfodert.“
(Quelle: Mathieu Joseph Bonaventure Puig Orfila: Allgemeine Toxicologie oder Giftkunde / Vol. III. 1818)
Redewendungen
Kunst und Kultur
Bühnenstück in 2 Aufzügen von Mercier, um1860 „Der Essighändler“