Die Münzer

Münzer waren Handwerker, die aus Metallen Geldstücke herstellten.
Dabei mussten vorgegebene Zusammensetzung, Größe und Gewicht eingehalten werden.

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Früher stand nur Kaisern und Königen das Recht zu, Geldmünzen prägen zu lassen.
Erstmals wurden Münzen in Lydien im Auftrag des legendär reichen Königs  Krösus (561-546 v. Chr.)  geprägt.


Berufsbezeichnungen

Münzer, Münzerin, Münzschläger, Münzmacher, Münzmeister, Müntzmeister, Münzgießer, Münzpräger, Munzschroter, Wardein, Munser, Munizar, Münzner

Münzer in anderen Sprachen

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Albanisch:monetar
Bosnisch:
Bulgarisch:монетарка
Dänisch:mønter
Englisch:coiner
Esperanto:moneristo
Estnisch:münditöötleja
Finnisch:kolikonlaskija
Französisch:monnayeur
Griechisch:επινοητής
Isländisch:myntmaður
Italienisch:coniatore
Kroatisch:kovanica novca
Latein:Monetarius
Lettisch:monētu kalējs
Litauisch:monetų kalėjas
Niederländisch:munter
Norwegisch:
Polnisch:fałszerz pieniędzy
Portugiesisch:moedeiro
Rumänisch:falsificator de bani
Russisch:монетер
Schwedisch:
Slowakisch:mincovník
Slowenisch:kovanec
Spanisch:acuñador
Tschechisch:mincíř
Türkisch:madeni para makinesi
Ukrainisch:монетник
Ungarisch:pénzverő

Berufsfamilie:   Metallverarbeitung
Spezialisierungen:   Münzschlösser
verwandte Berufe: Schmied, Gießer

STATER Goldmünze des Krösus: Löwe greift Stier frontal an

Holzschnitt: Münzmeister prägt Münzen, indem er mittels Hammer Stempel auf Rohling schlägt - 1568
1568 [Jost Amman]
Originaltext
[Hans Sachs]

In meiner Müntz schlag ich gericht/
Gute Müntz an kern und gewicht/
Gülden/Cron/Taler und Batzen/
Mit gutem preg/künstlich zu schatzen/
Halb Batzen/Creutzer und Weißpfennig/
Und gut alt Thurnis/aller mennig/
Zu gut/in recht guter Landswerung/
Dardurch niemand geschicht gferung.


Die Arbeit der Münzer

„Wenn der Münzer Geld machen will aus Gold oder Silber, wirft er solchiges Metall ganz lauter in einen Tiegel und tut zum Gold einen Zusatz von Silber und zum Silber etwas Kupfer, so viel als gebühret laut fest geschriebenem Gesetz des Königs oder eines Fürsten oder einer Stadt, und sobald das Metall im Feuer zergangen ist, schüttet der Münzer das geschmolzene Gold oder Silber in ein eisern Instrument, das viele Gruben oder Kanäle hat, so dass lange Stänglein daraus werden, die hämmert er danach, und macht breite oder schmale Bleche daraus, dick oder dünn, je nachdem ob die Münze dick oder dünn werden soll.“
(‚Notizen‘ von Sebastian Münster , 15.-16. Jahrhundert)

farbige Illustration: Männer beim Schmelzen und Münzgießen
römische Münzgießer zu Caesars Zeiten

Die Münzen wurden aus legiertem Gold, Silber, Kupfer oder einer Münzlegierung gefertigt. Das Rohmaterial wurde in Barren angeliefert.
Beim Schmelzen wurde die vorgeschriebene Legierung hergestellt, in Platten gegossen und ausgewalzt.
Die Münzen wurden mit dem Prägestempel ausgeschlagen, und durch Feilen auf das festgelegte Gewicht gebracht.

So entstanden Gulden (Florin) und Taler, Albus und Kreuzer,
Heller und Batzen, Groschen und Pfennige.


Schilder und Zeichen der Münzer

Schild: Münzschläger
2023, DE/Leipzig

Das Münzhandwerk im Laufe der Zeit

Münzer im 14. Jahrhundert

Buchmalerei: Münzer übergibt König Münzen - 1330
Münzmeister übergibt König geprägte Münzen, um 1330

Münzer im 16. Jahrhundert

Holzschnitt: in einer Münzanstalt
Der römisch-deutsche Kaiser Maximilian I. besucht Münzestätte in Tirol, 1517 [Hans Burgkmair d.Ä]

Münzer im 17. Jahrhundert

Holzschnitt: Arbeiter stellen Münzen her. Münzssäcke sind zu sehen.
1621

Münzschläger im 18. Jahrhundert

sw-Illustration: Münzer bei der Münzprägung
um 1800, England

Münzer im 19. Jahrhundert

Münzerei
1868, USA

Münzen in Asien

Messermünzen

Münzen in China: Messermünzen, Hackenmünzen (Dschou-Zeit)

Illustration: Münzmesser
Abb. von 1869

„Tao, Tao ch’ien, Ch’ien tao, Tao pi = Messermünzen. Sie haben im allgemeinen das Aussehen von Rasiermessern mit Ring am Griff ende (Griff und Klinge aus einem Stück), sind entweder gerade, oder haben einen gebogenen Rücken (Abb. 438). Die Klinge ist dünn, hat aber eine schmale, auf Vs. und Rs. wie auch auf Rücken und Schneide gleichmäßig erhabene Kante (Chou kuo). Sie kursierten scheinbar nur im heutigen Schantung und Chihli, und zwar vom 7. bis 3. Jh. v. C. Die ältesten haben keine Inschriften, die Legenden der jüngeren enthalten Angaben des Ortes oder der Provinzen, in denen sie Kurs hatten, manchmal auch Wertangaben. Größe 130 und 180 mm. Die. Bezeichnung dieser Tao als Schwertmünzen ist falsch, weil die alten chinesi“Tao, Tao ch’ien, Ch’ien tao, Tao pi = Messermünzen. Sie haben im allgemeinen das Aussehen von Rasiermessern mit Ring am Griff ende (Griff und Klinge aus einem Stück), sind entweder gerade, oder haben einen gebogenen Rücken (Abb. 438). Die Klinge ist dünn, hat aber eine schmale, auf Vs. und Rs. wie auch auf Rücken und Schneide gleichmäßig erhabene Kante (Chou kuo). Sie kursierten scheinbar nur im heutigen Schantung und Chihli, und zwar vom 7. bis 3. Jh. v. C. Die ältesten haben keine Inschriften, die Legenden der jüngeren enthalten Angaben des Ortes oder der Provinzen, in denen sie Kurs hatten, manchmal auch Wertangaben. Größe 130 und 180 mm. Die. Bezeichnung dieser Tao als Schwertmünzen ist falsch, weil die alten chinesisehen Schwerter zweischneidig waren und einen runden, spulenartigen Griff hatten. Unter dem Empörer Wang-Mang (9 — 23 n. C.) wurde eine andere Art Tao, der Ch’i tao, eig. Schnitzmesser, gegossen, der aus einer kurzen Klinge und einer Cash -Münze als Griff besteht. Die Münzbezeichnung steht auf dem runden Teile, eine Wertangabe auf der Klinge. Die Rs. ist entweder unbeschrieben oder enthält dieselbe Inschrift wie die Vs. Manchmal sind die Schriftzeichen vergoldet (Ts’utao, Chin ts’utao = eingelegte, mit Gold eingelegte Messer). Eiserne Messer, Dha, kursierten als Tauschwerte im SW. von China noch im 19. Jh. Die Bezeichnung Tao (Messer) für Münzen war so fest eingebüi^ert, daß sie um 200 v. C. auch auf runden Münzen vorkam.“
(aus: Friedrich Frhr v. Schrötter: Wörterbuch der Münzkunde. 1930)

Hackenmünzen

Münzen in China: Hackenmünzen (Dschou-Zeit)


Farbfoto: diverses Kleingeld