Die Kutscher sind namentlich ab dem 16. Jahrhundert belegt und weisen diese
als Lenker von Pferdegespannen mit wie auch immer gearteten Wagen aus.
Freilich gab es Kutschen wie Kutscher schon vor und während der Römerzeit, nur hatten sie da eben noch nicht ihren späteren Namen weg.
Als erstes denkt heute wohl jeder an die hochherrschaftliche Kutschen mit schmucken Kutschern auf dem sogenannten Kutschbock.
Kutscher gab es aber nicht nur bei Hofe, tatsächlich waren sie zuständig für das Lenken von Kutschen, Pferdewagen und Karren aller Art. Bevor Kraftfahrzeuge und Eisenbahn auf den Plan traten waren sie auf dem Landweg die Transporteure für Personen, Post und Waren schlechthin.
Berufsbezeichnungen
Kutscher und Kutscherin – (veraltet) Gutschier, Fiaker, Fuhrmann, Kärrner
in anderen Sprachen
Arabisch: | حوذي |
Bosnisch: | kočijaš |
Bulgarisch: | кочияш |
Dänisch: | kusk |
Englisch: | cabman, cabby, carter, coachman |
Finnisch: | vossikka |
Französisch: | cocher |
Griechisch: | αμαξάς, ηνίοχος |
Isländisch: | ekill |
Italienisch: | cocchiere, vetturino |
Lateinisch: | auriga, mulio, raedarius |
Niederländisch: | koetsier |
Norwegisch: | kusk |
Polnisch: | dorożkarz |
Portugiesisch: | cocheiro |
Rumänisch: | birjar, vizitiu |
Russisch: | кучер |
Schwedisch: | kusk |
Serbisch: | кочијаш |
Slowakisch: | kočiš |
Slowenisch: | kočijaž |
Spanisch: | cochero |
Tschechisch: | kočí, vozka |
Türkisch: | arabacı |
Ungarisch: | kocsis |
Spezialisierungen: Bierkutscher, Droschkenkutscher, Müllkutscher, Postkutscher
verwandte Berufe: Spediteur, Taxifahrer
Kutscher im Dienst
Die ältesten gefundenen Kutscher-Fotos:
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Dies & das
• Der ‚Eiserne Gustav‘
Gustav Hartmann, geb. am 4. Juni 1859, war ein Droschkenkutscher aus Berlin-Wannsee. Am 1. April 1928 startete er mit seinem Pferdegespann zu einer Fahrt nach Paris, wo er am 4. Juni 1928 ankam. Nach seiner Rückkehr gründete Hartmann eine Stiftung für in Not geratene Taxifahrer. Er starb am 23. Dezember 1938 und wurde auf dem Alten Friedhof Wannsee beigesetzt.
Auf der Kartenrückseite ist zu lesen:
Der älteste Fuhrmann von Wannsee, Gustav Hartmann, Gründer der Wannsee Droschken, erlaubt sich mit der Droschke Nr.120 die letzte Fahrt Berlin-Paris und zurück zu machen, da das Pferdematerial im Aussterbeetat steht.
Seine Geschichte wurde die Vorlage von Hans Falladas Roman ‚Der eiserne Gustav‘,
wie auch für den gleichnamigen Spielfilm mit Heinz Rühmann.
• Des Kutschers Alltag
He, Martin! Sei doch nicht so faul,
Du schnarchst ja mit dem alten Gaul
Wahrhaftig um die Wette,
Als lägst du noch im Bette.
Wir müssen rasch nach Lichtenhain
zum Herrn Baron von Lichtenstein,
Doch bitt‘ ich sehr zu eilen,
Es sind beinah drei Meilen.
Der Martin reckt sich aus dem Schlaf
Und peitscht sein faules Rößlein brav,
Allein im Stillen denkt der * Gauch:
Ei nun, im F a h r e n schläft sich’s auch.
[ * Gauch = Narr, Geck]
Das größte Vergnügen ist von vielen
Für jeden Jungen, den Kutscher zu spielen.
Wenn angespannt gar ein lebendiges Tier,
Das ist echt das höchste, das größte Plesier.
[aus Münchner-Bilderbogen ‚So viel Arbeit‘ – 1898]
• Das Kutschermotiv im Kunsthandwerk